Bund-Länder-Gipfel: Sperrstunde um 23 Uhr in Corona-Hotspots
Bund und Länder haben am Mittwochabend weitere Corona-Maßnahmen in innerdeutschen Risikogebieten beschlossen. Neben einer Sperrstunde gehört auch eine erweiterte Maskenpflicht dazu – sie gilt schon ab 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
In Städten und Gegenden mit stark steigenden Corona-Zahlen soll es künftig generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten. Das haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch bei ihren Beratungen in Berlin beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Bars und Clubs sollen geschlossen werden.
In Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen werden private Feiern künftig generell zudem auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.
Auch die Maskenpflicht soll erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.
In der Ortenau lag der 7-Tage-Wert am Mittwoch bei 36,8 und damit leicht über der Grenze von 35. Der Wert könnte bereits am Donnerstag aber weiter fallen, wodurch die neuen Regelungen den Landkreis dann vorerst nicht betreffen.
Viele Menschen auf engem Raum
In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig außerdem nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen.
Lokale, Bars und Clubs gelten unter Infektionsgesichtspunkten als riskant, weil sich hier viele Menschen auf engem Raum aufhalten. Insbesondere wenn viel Alkohol getrunken wird, werden die Abstandsregeln erfahrungsgemäß seltener eingehalten. Das Problem besteht gerade jetzt in der kalten Jahreszeit, weil die Wirte im Freien keine Tische mehr aufstellen können. Die Sperrstunde würde aber auch viele Restaurants treffen, die sorgfältige Sicherheitskonzepte ausgearbeitet haben und anwenden. So stehen heute beispielsweise die Tische weiter auseinander als vor der Pandemie.
Mehrere Städte mit hohen Zahlen von Corona-Neuinfektionen haben bereits Sperrstunden verhängt. So müssen in Berlin seit dem vergangenen Wochenende Restaurants, Bars und Kneipen von 23 bis 6 Uhr morgens geschlossen sein. Auch in Bremen gibt es eine solche Regelung.