Wieder mehr als 30.000 Corona-Neuinfizierte

Das sagen deutsche Politiker zum weiteren Vorgehen ab Januar

red/AFP
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
19. Dezember 2020
Die Lage in der Bundesrepublik entspannt sich vorerst nicht (Archivbild).

Die Lage in der Bundesrepublik entspannt sich vorerst nicht (Archivbild). ©Foto: dpa/Kay Nietfeld

In Deutschland haben sich am dritten Tag in Folge mehr als 30.000 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Bedeutet das, dass die aktuellen Einschränkungen über den 10. Januar hinaus verlängert werden?

Berlin - In Deutschland haben sich am dritten Tag in Folge mehr als 30.000 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 31.300 neue Ansteckungsfälle erfasst. Unter diesen Umständen äußerten mehrere Politiker die Erwartung, dass die aktuellen Einschränkungen noch länger andauern könnten.

Am Freitagmorgen hatte das RKI 33.777 Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldet. Darunter waren allerdings rund 3500 nachgemeldete Fälle, die eigentlich dem Donnerstag zuzurechnen waren. Einschließlich dieser Fälle ergab sich für Donnerstag ebenfalls ein Wert knapp über der Marke von 30.000. 

Ziel: Inzidenz auf unter 50 zu drücken

Insgesamt wurden inzwischen bundesweit 1.471.238 Corona-Fälle verzeichnet. Die Zahl der Covid-19-Todesopfer in Deutschland stieg den RKI-Angaben vom Samstag zufolge um weitere 702 auf insgesamt 25.640. Der Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen stieg demnach auf 189,6. Das Ziel der Bundesregierung, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken, bleibt damit in weiter Ferne.

„Stand heute sehe ich noch nicht, dass es am 10. Januar großartige Lockerungen geben kann“, sagte daher NRW-Gesundheitsminister Karl-Joseph Laumann (CDU) der „Rheinischen Post“. Bis zu diesem Tag gelten bislang die aktuellen Lockdown-Vorschriften, am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten. Im Vordergrund stünden weiterhin Kontaktbeschränkungen, sagte Laumann.

„Jeder weiß, dass der 10. Januar nur eine Zwischenstation sein wird“

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) wollte sich zur voraussichtlichen Dauer des Lockdowns nicht äußern. „Jeder weiß, dass der 10. Januar nur eine Zwischenstation sein wird“, sagte aber auch er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Finanziell können wir den Lockdown lange durchhalten“, hob Scholz hervor.

- Anzeige -

Nach Berechnungen der Krankenkasse Barmer, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete, erkranken Pflegekräfte in Deutschland deutlich häufiger an Covid-19 als Angehörige anderer Berufsgruppen. Das Erkrankungsrisiko liege demnach um 56 Prozent über dem Durchschnittswert, hieß es unter Berufung auf eine Auswertung der Zahl und Ursache von Krankmeldungen. Die leitende Medizinerin der Barmer, Ursula Marschall, begrüßte dazu den vorgesehenen Vorrang für Pflegekräfte bei Impfungen.

Erste Impfungen am 27. Dezember geplant

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, rechnet ungeachtet der bald anlaufenden Impfungen weiter mit einer stark angespannten Lage in den Kliniken. „Die Impfungen werden sich im geringen Umfang auch auf den Intensivstationen wohl erst ab März oder April positiv niederschlagen“, sagte er der „Rheinischen Post“.

Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, kritisierte, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Druck auf die Europäische Arzneimittelagentur EMA ausgeübt habe, um die Impfstoff-Zulassung zu beschleunigen. „Unter normalen Bedingungen hätte ich den Biontech-Pfizer-Impfstoff nicht zugelassen“, sagte er in einem Interview für die ZDF-Sendung „Berlin direkt“.

Es mangele an Daten, Nebenwirkungen seien zu wenig erforscht, gab Ludwig zu bedenken. Wichtig seien jetzt transparente Informationen für die Bevölkerung. Mit der EU-Zulassung des Präparats von Biontech und Pfizer wird derzeit am Mittwoch gerechnet, am 27. Dezember sollen erste Impfungen in Deutschland beginnen.

 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Nachrichten

22.03.2024
Nachrichten
Es ist eines der großen gesellschaftspolitischen Vorhaben der Ampel-Koalition - und jetzt am Ziel: Kiffen wird für Erwachsene in Grenzen erlaubt. Bei der Umsetzung gibt es aber noch offene Fragen.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.