Buchtipp Idyllisches Leben auf dem Land

Der Traum vom friedvollen Landhaus

Jacqueline Fritsch
Lesezeit 4 Minuten
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26. März 2023
Idyll in Österreich: Eine Familie aus Wien hat sich in Weingraben, einem kleinen Ort im mittleren Burgenlandsüdlich von Wien, ein Zuhause auf dem Land geschaffen.

(Bild 1/11) Idyll in Österreich: Eine Familie aus Wien hat sich in Weingraben, einem kleinen Ort im mittleren Burgenlandsüdlich von Wien, ein Zuhause auf dem Land geschaffen. ©Foto: Callwey Verlag/Yuri Troy

In dem Buch „Mein Refugium auf dem Land“ berichten Paare und Familien, wie sie von Städtern zu Landeiern wurden. Sie zeigen ihre perfekt eingerichteten Häuser und verschweigen dabei die Schattenseiten des Landlebens nicht.

Ihre Familie und alle Freunde haben Cécile und Julien Lambotte für verrückt erklärt, als diese haufenweise Ratgeber über Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Selbstversorgung gekauft haben. Das Ehepaar hat mit seinen drei Kindern Paris verlassen und ist aufs Land gezogen – ein großer Schritt, zu dem mittlerweile sogar die Politik rät.

Wegen der Wohnungsnot in großen Städten wie Stuttgart wollen die Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Deutsche Städte- und Gemeindebund möglichst viele Städter in freie Wohnungen auf dem Land bekommen. Dafür wolle die Regierung das Leben auf dem Land einfacher machen.

Die Ministerin sprach kürzlich von Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr und der Digitalisierung sowie eine stärkere Verbreitung des Homeoffice. Würden dann mehr Menschen aufs Land ziehen, wäre der Wohnungsmarkt in den Städten entlastet. Wie sie dort Arbeit finden, was mit Freunden und Familie passiert, wenn man hunderte Kilometer weit weg zieht, darüber lässt sich die Politikerin nicht aus.

Das Buch „Mein Refugium auf dem Land – Vom Traum zur Wirklichkeit“ von Doris Barbier-Neumeister handelt indes von Menschen, die genau das getan haben: ihre Wohnung in der Großstadt aufgeben, raus aufs Land ziehen.

Raus aufs Land

Wohlgemerkt keine Wohnung, sondern ein Haus und meistens eher eine Villa – also nichts, womit man wirklich Geld sparen könnte. In dem Buch geht es eher um das Lebensgefühl, das Menschen mit dem Dasein jenseits der Städte verbinden, um Idylle und nicht um praktische Lösungen für Wohnungsnot und teure Mieten.

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Auf rund 200 Seiten erzählt Doris Barbier-Neumeister die Geschichte von 19 Familien und Paaren. Da ist zum Beispiel Mercedes Prosperi, die seit 20 Jahren in Apulien in Süditalien lebt – mit ihrer Familie und Pferden, Kühen, Hunden, Katzen und Enten. Ihr Schlafzimmer ist ein ehemaliger Pferdestall.

Und da ist Caroline Groszer, die im Skiurlaub mal eben ein Haus gekauft hat. „Ich hätte genauso gut ein T-Shirt kaufen können“, sagt sie im Buch. Ihr Refugium befindet sich in Andermatt, einem Schweizer Dorf. Groszer hat es renovieren lassen und nutzt es heute als Ferienhaus.

Möbel nach Maß statt von der Stange

Die großen Bilder in dem Buch, das im Callwey Verlag erschienen ist, vermitteln Ruhe und Geborgenheit. Die Texte sind kurz gehalten und übersichtlich gestaltet. Romantisch und modern eingerichtete Häuser aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien sind in dem Band zu finden, außerdem gibt die Autorin Tipps für den Weg zum eigenen Landhaus.

In einem kleinen Serviceteil kann sich der Leser über den Hauskauf im Ausland informieren. Demnach ist es beispielsweise besonders wichtig, jemanden zu haben, der sich in der Gegend und mit dem Immobilienmarkt richtig gut auskennt. Sogenannte Homehunter seien dabei die bessere Wahl als Immobilienmakler, weil sie mit mehreren lokalen Agenturen zusammenarbeiten und einen breiteren Überblick haben.

In einem weiteren Kapitel klärt die Autorin darüber auf, wie echter Landhaus-Charme in die Immobilie kommt. Dabei werden recycelte und natürliche Materialien zur Einrichtung empfohlen. Für den besonderen Wow-Effekt sollte man außerdem Möbel nach Maß anfertigen lassen statt sie von der Stange zu kaufen, so die Empfehlung. Instagramtaugliches Landleben muss man sich leisten können.

Das Landleben bedeutet auch viel Arbeit

Auf dem Land kann es sich schon mal anfühlen, als wäre man das ganze Jahr über im Urlaub. So berichten es Cécile und Julien Lambotte, die selbst nur zwei Tage im Jahr ihr Anwesen verlassen. Das hat aber auch einen anderen Grund – das Buch verschweigt nicht, dass das Leben auf dem Land auch eine gute Portion Arbeit bedeutet. Denn viel mehr als zwei Tage Urlaub können sich die Lambottes gar nicht leisten: die Ziegen müssen gemolken und die Hühner gefüttert werden. Das Leben steht eben auch auf dem Land nicht still.

Info

Buch
Doris Barbier-Neumeister: Mein Refugium auf dem Land – vom Traum zur Wirklichkeit. Fotos von Alexandra Meurant. Callwey-Verlag. 208 Seiten, ca. 200 Fotos. 45 Euro. www.callwey.de

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