Eine Geschäftsfrau für alle Fälle

Die Marke Gwyneth Paltrow

Anja Wasserbäch
Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
22. January 2020
Gwyneth Paltrow: Die Schauspielerin macht mit ihrer Lifestyle-Marke Goop angeblich einen dreistelligen Millionengewinn. Jetzt startet ihre eigene Show auf Netflix.

(Bild 1/8) Gwyneth Paltrow: Die Schauspielerin macht mit ihrer Lifestyle-Marke Goop angeblich einen dreistelligen Millionengewinn. Jetzt startet ihre eigene Show auf Netflix. ©Foto: Adam Rose/Netflix

Gwyneth Paltrow verkauft alles: Vaginakerzen, güldene Gießkannen, Klopapier – und ihre neue Netflix-Show. Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?

Gwyneth Paltrow, die ihren Newsletter schlicht mit GP unterschreibt, gibt sich gern als unser aller Freundin aus. Aber es ist eine sehr elitäre Zielgruppe, die sich die Produkte und Angebote von GP leisten kann. Goop heißt Paltrows Marke, ein „Lifestyle-Brand“, wie es auf ihrer Internet-Seite heißt. Angefangen hat das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Santa Monica 2008 mit einem wöchentlichen Newsletter, in dem Reisetipps, Rezepte für gesunde Bananenmuffins und Kurzinterviews mit Ärzten, Lifestyle-Gurus und schönen Freundinnen von GP standen. Das vermittelte den Eindruck eines persönliches Briefchens der Freundin, die mal wieder Tipps aus ihrer schönen Welt hat.

In einem langen Porträt, das 2018 im „The New York Times Magazine“ veröffentlicht wurde, erklärt GP, dass sie das Ganze von langer Hand geplant habe. Als sie zu Filmaufnahmen für „Der talentierte Mr. Ripley“ in Italien war, erkundigte sie sich nach der besten Eisdiele, in London nach dem besten Kaffee, in Paris nach der besten Enthaarung für die Bikinizone und so weiter. Das war der Beginn. Daraus wurde ganz schön viel: Laut einem Artikel der US-Webseite Fortune hatte die Firma Goop 2018 einen Schätzwert von 250 Millionen Dollar. In der Kritik stand Goop immer wieder für obskure Produkte und Methoden, die nicht wissenschaftlich belegbar sind.

Paltrows Zielgruppe: Frauen mit Geld

Die Geschichte von Goop ist die Geschichte von Gwyneth Paltrow, 1972 geboren, Schauspielerin, Mutter zweier Kinder mit „Coldplay“-Sänger Chris Martin. Martin und Paltrow haben sich 2014 getrennt, angeblich ging es glücklich auseinander. Im Amerika der Grünkohl-Smoothies nennt man das conscious uncoupling, bewusstes entpaaren also. Der englische Begriff ist ein Kunstwort, das erstmals mit der Trennung von Paltrow und Martin auftaucht. Und schwuppdiwupp weiß Paltrow auch daraus eine Geschichte für die Welt zu drehen: Auf ihrem Blog lässt sie einen Lifestyle-Guru erklären, wie man sich nicht einfach, sondern spirituell scheiden lässt.

GP verfügt über eine große Entourage aus Chefredakteurin, Foodredakteuren und Beauty-Spezialisten. Die Zielgruppe: Frauen, die so schön, schlank, selbstbewusst, gesund und was auch immer werden wollen. Grundvoraussetzung: Sie sollten Geld haben. Im Shop werden Mode-, Beauty- und Wellnessprodukte feilgeboten. Wie etwa ein gestreifter Strickpullover (645 Euro), ein olivgrüner Parka (865 Euro), Vitamintabletten für besseren Schlaf (75 Euro), eine güldene Gießkanne (200 Euro) oder Klopapier (24 Rollen für 38 Euro). Alles nichts für die breite Masse – die darf aber von den Produkten träumen.

Jetzt kommt auch noch die Serie auf Netflix – und es geht auf Kreuzfahrt

Goop ist aber mehr als bloß Online-Shop. Es gibt einen Podcast, bei dem als erster Gast Amerikas einflussreichste Moderatorin Oprah Winfrey geladen war. Zu den Goop-Wellness-Konferenzen kommen Hunderte von Frauen. Für die neue Netflix-Sendung „The Goop Lab“ wird kräftig geworben. GP und ihre Mitarbeiterin Elisa Loehnen erkunden angebliche Heilmethoden, die sie selbst als „angsteinflößend“ bezeichnen. Es geht um Exorzismen gehen, Orgasmen und Frauen, die vor der Kamera in eiskaltes Wasser springen. „Wie können wir wirklich das Beste aus uns herausholen?“, fragt Paltrow zu Beginn der ersten Episode. Ihre Mitarbeiter fliegen nach Jamaika, um halluzinogene Pilze zu testen. Dazwischen gibt es Gespräche mit sogenannten Experten und Menschen, die ihre eigenen Erfahrungen mit bewusstseinsverändernden Mitteln gemacht haben. Das liest sich so langweilig, wie es ist. In weiteren Folgen geht es Stressreduzierung, weibliche Lust und Energiefelder.

GP hat noch mehr vor – und Goop geht Ende August zehn Tage auf Kreuzfahrt inklusive Yoga, Wellness, Gesprächsrunden und Präsentetasche. GP soll auch mit an Bord sein. Ihr Ex-Mann Chris Martin hat derweil vor kurzem angekündigt mit seiner Band „Coldplay“ bis auf weiteres nicht mehr zu touren: des Klimas wegen. Und seine Ex macht eine Kreuzfahrt. Verrückte Welt!

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Ortsbegehung auf dem Areal des Windparks auf der Hummelsebene: Mit dabei waren unter anderem Lukas Schuwald, Ökostromgruppe Freiburg, Andreas König, Bürgermeister Durbach, Viktor Lorenz, Bürgermeister Appenweier, Dr. Rainer Bender, Dr. Meinrad Heinrich, BUND, Meinrad Baumann, Bürgermeister Bad Peterstal-Griesbach, Herbert Birk (AR Mitglied), Hans-Jürgen Kiefer (ehemals AR-Mitglied) Andrea Ruch-Erdle, Firma Ruch.
    30.11.2024
    Jetzt in Windenergie auf der Hummelsebene investieren
    In der Region für die Region – noch dazu gewinnbringend – in Ökostrom investieren, das können alle Menschen ab sofort mit Einlagen von 1000 bis 25.000 Euro. Wer sich am Bürgerprojekt beteiligt, erhält eine dauerhafte Verzinsung von bis zu 5,5 Prozent pro Jahr.
  • Adventsbummel im Rée Carré: Für die Besucherinnen und Besucher gibt es Aktionen, Unterhaltung und Leckereien.
    29.11.2024
    Aktionen & Angebote: Die weihnachtliche Vorfreude steigt
    In der Adventszeit wird das Rée Carré zu einem festlichen Treff der Generationen. Das Quartier leuchtet im Schein der Lichter und verzaubert mit weihnachtlichen Aromen. Begleitet von besonderen Aktionen laden die Händler dazu ein, die stimmungsvolle Zeit zu genießen.
  • Die Arbeit bei der Diakonie Kork ist so vielfältig wie das Leben selbst. In den Wohnheimen wird auch gemeinsam gekocht und gebacken.⇒Foto: Diakonie Kork
    27.11.2024
    Hohe Mitarbeiterzufriedenheit in der Diakonie Kork
    Die Arbeit mit dem Menschen erfordert viel Professionalität und Flexibilität. Dennoch ist die Mitarbeiterzufriedenheit bei der Diakonie Kork überdurchschnittlich hoch. Die Teamkoordinatorin Bettina Meier erläutert, woran das liegt.
  • Uwe Kleinert lebt seit 41 Jahren im Wohnverbund der Diakonie Kork. Am Esstisch der Willstätter Wohngemeinschaft sitzt er selten alleine. ⇒Foto: Silke Keil
    26.11.2024
    Wohngemeinschaften der Diakonie Kork bieten Familienleben
    Die Diakonie Kork ermöglicht es Menschen mit Beeinträchtigung und Epilepsie, fern des Stammgeländes mitten in den Ortschaften zu wohnen. Uwe Kleinert ist einer von ihnen. Er ist in einer Wohngemeinschaft in Willstätt heimisch geworden.