Erdbeben

Gefährdete Mega-Städte

Markus Brauer
Lesezeit 3 Minuten
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06. Februar 2023
Magnitude ist ein Maß für die Stärke von Erdbeben. Die in den 1930er Jahren zur Berechnung kalifornischer Erdbeben von dem Seismologen Charles Francis Richter entwickelte Richterskala ist die bekannteste Mess-Sala. Sie kann aber nur Beben bis Stärke 6,5 messen. Inzwischen haben Geologen andere Skalen entwickelt, mit denen Werte möglich sind, die weit oberhalb dieses Wertes liegen.

(Bild 1/10) Magnitude ist ein Maß für die Stärke von Erdbeben. Die in den 1930er Jahren zur Berechnung kalifornischer Erdbeben von dem Seismologen Charles Francis Richter entwickelte Richterskala ist die bekannteste Mess-Sala. Sie kann aber nur Beben bis Stärke 6,5 messen. Inzwischen haben Geologen andere Skalen entwickelt, mit denen Werte möglich sind, die weit oberhalb dieses Wertes liegen. ©Foto: d/a

In Scharen zieht es Menschen ausgerechnet in jene Mega-Citys, die ständig von schweren Erdbeben bedroht sind. Die Risiken werden meist verdrängt und die Gefahren kleingeredet.

Das jüngste Erdbeben in der Türkei und Syrien zeigt einmal wieder, wie verwundbar selbst hoch industrialisierte Staaten sind. Mega-Städte wie Tokio, Los Angeles, Istanbul oder Mexiko-Stadt liegen in extrem gefährdeten Erdbebengebieten. Jederzeit kann über sie die Katastrophe hereinbrechen.

25 Mega-Citys in Risikogebieten

Die Menschen blenden die Gefahren aus und beruhigen sich damit, dass schon nichts passieren wird. Ein lebensgefährlicher Irrtum. Nach UN-Angaben wird es bis in wenigen Jahren 25 Mega-Citys in Risikogebieten geben. Ungeachtet der Gefahren aus dem Untergrund, wachsen Metropolregionen mit zehn Millionen Einwohnern in einem Tempo wie sonst keine anderen Städte auf dem Globus.

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Einer UN-Studie zufolge haben Beben im vergangenen Jahrzehnt die meisten Todesopfer und die größten Schäden verursacht. Vor allem wenn sich Erdstöße in dicht besiedelten Zonen ereignen, steigen die Sach- und Vermögensschäden ins Astronomische.

Karte der gefährlichsten Erdbeben-Regionen der Welt

Laut United States Geological Survey (USGS) und dem GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam gibt es weltweit täglich rund 270 Beben mit einer Magnitude von mehr als 3,1. Im Schnitt kommt es zehnmal pro Jahr zu Beben der Stärke 7 plus.

In Deutschland treten laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BG R) Erdbeben vornehmlich entlang des Rheintals, auf der Schwäbischen Alb und im Vogtland auf – durchschnittliche Stärke: 4,5. Das stärkste Beben der letzten 20 Jahre fand in der niederrheinischen Bucht mit Magnitude 5,9 statt.

Info: Erdbeben-Messung

Erdbeben-Messung
Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude). Weltweit treten jährlich etwa 50 000 Beben der Stärke 3 bis 4 auf. Etwa 800 haben die Stärken 5 oder 6. Ein Großbeben hat den Wert 8.

Erdbeben-Stärken
Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile. Erdbeben können je nach Dauer, Bodenbeschaffenheit und Bauweise in der Region unterschiedliche Auswirkungen haben.

Magnitude
Meist gilt: Stärke 1-2: nur durch Instrumente nachzuweisen. Stärke 3: nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren. Stärke 4-5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden. Stärke 6: mäßiges Beben, Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen. Stärke 7: starkes Beben, oft katastrophale Folgen und Todesopfer. Stärke 8: Großbeben mit vielen Opfern und schweren Verwüstungen

Richterskala
Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet. Heute wird sie nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert (Lokalmagnitude).

Mess-Skalen
Mittlerweile werden mehrere Skalen parallel verwendet. Derzeit gilt die sogenannte Momentmagnitude als bestes physikalisches Maß für die Stärke eines Bebens. Sie bestimmt das gesamte Spektrum der seismischen Wellen bei Erdstößen. Die meisten Skalen ergeben zumindest bei schwächeren Beben ähnliche Werte wie die Richterskala, erlauben aber eine genauere Differenzierung bei schweren Beben. (mb/dpa)

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