Hitze, Trockenheit und wenige Helfer setzen Spargelbauern zu
»Zu heiß, zu trocken und viel Sonnenschein« – obwohl die Spargelbauern im Südwesten Rekordmengen ernteten, sind sie nicht zufrieden.
Das frühe Sommerwetter hat die Spargelbauern im Südwesten an ihre Grenzen gebracht. Die anhaltend hohen Temperaturen bescherten ihnen »Höchsterträge«, wie der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) am Donnerstag mitteilte. »Neben den hohen, kaum zu bewältigenden Erntemengen, machte den Betrieben die negative Preisentwicklung zu schaffen«, sagte Vorstandssprecher Simon Schumacher. Laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft sank der Preis zeitweise auf 5,48 Euro pro Kilogramm und war damit so niedrig wie schon seit Jahren nicht mehr.
Wegen der durchgehend hohen Temperaturen ist die Kältephase, die laut Schumacher normalerweise für Regulierung sorgt, erstmals komplett ausgeblieben. Da die Saison etwas später startete als im Vorjahr, aber dann volle Fahrt aufnahm, mussten frühe und späte Spargelsorten über mehrere Wochen hinweg gleichzeitig geerntet werden.
Erntehelfer aus Osteuropa bleiben aus
Zusätzlich verschärfte sich die Situation für die Spargelbauern dadurch, dass viele Erntehelfer aus Osteuropa ausblieben. Einer VSSE-Umfrage zufolge gaben deutschlandweit 50 Prozent der Anbauer an, dass sich die Verfügbarkeit von Erntehelfern »deutlich verschlechtert« habe. 40 Prozent empfanden sie als immerhin »verschlechtert«. Der gestiegene Wohlstand in Osteuropa gilt als Grund für die fehlenden Saisonkräfte.
Traditionell endet die Spargelsaison am 24. Juni. Viele Landwirte haben sie dem Verband zufolge in diesem Jahr jedoch bereits vorzeitig beendet.