Berlin

Kanzlerübungsplatz Hardthöhe: Drei sind schon gescheitert

dpa
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17. Juli 2019
Auch er blieb glücklos: Der damalige Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) in einem Hubschrauber der Bundeswehr.

Auch er blieb glücklos: Der damalige Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) in einem Hubschrauber der Bundeswehr. ©dpa - Maurizio Gambarini

In der Bundeswehr hat man sich an diese Situation inzwischen gewöhnt: Wieder bekommt die Truppe eine Chefin, die für höhere Aufgaben in Frage kommt.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gilt derzeit als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge von Angela Merkel im Kanzleramt. Auch ihre drei Vorgänger wurden für den Spitzenposten gehandelt, als sie in den Bendlerblock einzogen. Alle drei kamen dafür nicht mehr in Frage, als sie ihren Schreibtisch in dem Ministerium wieder räumten.

KARL-THEODOR ZU GUTTENBERG war erst 37, als er Oberbefehlshaber der Bundeswehr wurde. Die CSU verband mit ihm die große Hoffnung, erstmals ins Kanzleramt einziehen zu können. Guttenberg schaffte die Wehrpflicht ab und setzte die Finanzierung der Bundeswehr auf Sparflamme. In der Truppe war er trotzdem extrem beliebt. Nach nur 16 Monaten war aber Schluss, weil er in seiner Doktorarbeit abgeschrieben hatte. Er schied ganz aus der aktiven Politik aus. Spekulationen über eine Rückkehr gibt es aber immer wieder.

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THOMAS DE MAIZIÈRE diente Merkel erst als Kanzleramtschef, dann als Innenminister und wechselte dann als Mann für alle Fälle ins Verteidigungsministerium. Der Sohn eines ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr galt als jemand, der Ordnung in den Riesenapparat bringen kann. Sein Spitzname: «Büroklammer». Die Mission Aufräumen scheiterte aber. Die «Euro Hawk»-Affäre um eine Superdrohne, deren Kosten völlig aus dem Ruder liefen, brachte ihm sogar Rücktrittsforderungen ein. Nach einer Wahlperiode musste der CDU-Politiker wieder zurück ins Innenministerium. Ende der Karriereleiter.

URSULA VON DER LEYEN war ebenfalls unter den Top-Kandidaten für die Merkel-Nachfolge, als sie 2013 als erste Frau an die Spitze des Verteidigungsministeriums wechselte. Der Start war furios, sie profilierte sich als Reformerin. Aber je länger sie im Amt war, desto mehr lief schief. Als sie ihren Soldaten ein «Haltungsproblem» unterstellte, war sie bei der Truppe endgültig unten durch. Und in der CDU fehlten der stellvertretenden Parteivorsitzenden von Anfang an die Truppen für den Einzug ins Kanzleramt. Schon vor der letzten Bundestagswahl wurde sie nicht mehr als potenzielle Merkel-Nachfolgerin genannt. Trotzdem gelang ihr noch überraschend der Abgang nach oben: auf den Posten der EU-Kommissionspräsidentin in Brüssel.

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