Maas will mit Cavusoglu über inhaftierten Anwalt sprechen
Bundesaußenminister Heiko Maas will beim G20-Treffen in Japan mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu über die Verhaftung eines türkischen Anwalts der deutschen Botschaft in Ankara sprechen.
«Wir sind der Auffassung, dass es dafür auch eine schnelle Lösung geben muss, und das werde ich dem Kollegen natürlich auch hier sagen», sagte Maas am Freitag in Hiroshima. Die Festnahme des Anwalts sei «in keinster Weise nachvollziehbar».
Die türkische Polizei hatte Mitte September einen Anwalt inhaftiert, der für die deutsche Botschaft in Ankara tätig war. Es wird vermutet, dass der Jurist sensible Daten von Menschen aus der Türkei bei sich hatte, die in Deutschland politisches Asyl beantragt hatten und die damit nun der Türkei in die Hände gefallen sind.
Für Deutsche einsetzen
Maas und Cavusoglu nahmen am Freitag und Samstag am G20-Außenministertreffen in Nagoya teil. Maas will den Fall des Anwalts auch nutzen, um sich noch einmal für andere deutsche Staatsbürger einzusetzen, die in der Türkei etwa wegen Terrorvorwürfen inhaftiert sind. «Wir wollen, dass diese Fälle alle gelöst werden. Und solange das nicht der Fall ist, wird das immer etwas sein, was der Normalisierung des Verhältnisses entgegenstehen wird.» Das Thema gebe es schon lange «und bedauerlicherweise wird es uns wohl auch noch einige Zeit weiter beschäftigen».