Jakarta

Mikroplastik belastet Mantarochen und Walhaie

dpa
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20. November 2019
Ein Mantarochen schwimmt vor Indonesien unter Plastikmüll hindurch.

Ein Mantarochen schwimmt vor Indonesien unter Plastikmüll hindurch. ©dpa - dpa

Der Plastikmüll in den Weltmeeren belastet auch riesige Tiere wie Mantarochen und Walhaien immens.

Sie filterten täglich hunderte bis tausende Kubikmeter Meerwasser und nähmen dabei große Mengen sogenannten Mikroplastiks zu sich, berichten Wissenschaftler nach Wasseranalysen vor Bali und anderen indonesischen Inseln. Die haltbaren kleinen Teile sammelten sich im Verdauungstrakt der riesigen Tiere - mit noch weitgehend unklaren Langzeitfolgen.

Die Forscher um Elitza Germanov von der Murdoch-Universität in Perth (Australien) hatten das Wasser vor Nusa Penida auf Bali sowie im Komodo-Nationalpark und in der östlichen Java-See untersucht. Aus der Partikelzahl in den Proben errechneten sie die wahrscheinliche Aufnahme über das von den Tieren filtrierte Wasser. Demnach landen im Magen eines Riffmantas (Mobula alfredi) pro Stunde bis zu etwa 60 Plastikpartikel. Bei Walhaien (Rhincodon typus) könnten es sogar mehr als doppelt so viele sein, heißt es im Fachmagazin «Frontiers in Marina Science». Der Inselstaat Indonesien mit seinen mehr als 265 Millionen Einwohnern ist einer der größten Plastikmüll-Produzenten der Welt.

Größte Tiere

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Riffmantas mit ihren mehreren Metern Spannweite und die bis zu zehn Meter und mehr langen Walhaie gehören zu den größten Tieren in den Ozeanen. Sie nehmen das Plastik auf, wenn sie bei der Nahrungsaufnahme etwa durch kontaminiertes Plankton schwimmen. Als Mikroplastik bezeichnet man Plastikteile, die einen Durchmesser von weniger als fünf Millimetern haben. Vielfach entstehen sie, wenn größere Plastikteile wie Tüten und Einwegverpackungen nach und nach zerfallen.

Plastikteile wurden auch im Kot und im Erbrochenen von Mantarochen gefunden. Größere Teile können die Nährstoffaufnahme blockieren und den Verdauungstrakt beschädigen, wie die Forscher vermuten. Stoffe aus den Teilen können sich im Gewebe ansammeln, den Hormonhaushalt der Tiere verändern und ihren Stoffwechsel, ihr Wachstum und ihre Fortpflanzung beeinflussen, heißt es in der Studie zudem.

Direkte Analysen des aufgenommenen Plastiks im Magen und Darm seien bei bedrohten Tierarten wie Mantarochen und Walhai kaum möglich, erläuterte Mitautor Neil Loneragan von der Murdoch-Universität. Studien bei Bartenwalen hätten zuvor bereits gezeigt, dass diese wohl tausende Mikroplastik-Partikel täglich schlucken. An der aktuellen Untersuchung war neben mehreren Universitäten auch die Stiftung Marine Megafauna Foundation beteiligt.

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