Missbrauch: Soldat steht im Staufener Prozess erneut vor Gericht

©dpa - Patrick Seeger
Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg muss sich ein Soldat der Bundeswehr erneut vor Gericht verantworten.
Der heute 51 Jahre alte Mann ist wegen Vergewaltigung und schweren Kindesmissbrauchs verurteilt worden, wie der Vorsitzende Richter zum Prozessauftakt am Dienstag vor dem Landgericht Freiburg sagte.
In dem erneuten Prozess gehe es nun um die Strafhöhe und um die Frage, ob Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Der Soldat hatte im ersten Prozess gestanden, den Jungen 2017 in Staufen zweimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben.
Das Gericht hatte den Mann im Mai vergangenen Jahres zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Auf Sicherungsverwahrung hatte es verzichtet. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob dieses Urteil Anfang Mai dieses Jahres teilweise auf, nachdem der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hatten. Deshalb wird nun in Freiburg neu verhandelt.
Urteil im November?
Der Junge war Gerichtsangaben zufolge mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Sieben Männer sowie die Mutter des Opfers wurden vom Landgericht Freiburg im vergangenen Jahr verurteilt.
Die meisten Urteile sind Justizangaben zufolge schon rechtskräftig. Die Taten waren von den Männern und der Mutter des Jungen gefilmt worden. Für den Prozess sind laut dem Gericht fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte es demnach Ende November geben.