Müllwagenunfall: Ein Jahr auf Bewährung für den Fahrer
War ein menschlicher Fehler der Grund für den tragischen Müllwagenunfall in Nagold mit fünf Toten? Am Landgericht Tübingen wird im Prozess gegen den Fahrer das Urteil erwartet.
Nach einem Müllwagenunfall mit fünf Toten in Baden-Württemberg hat der Fahrer ein Jahr Haft auf Bewährung bekommen. Das Landgericht Tübingen verurteilte den 55-Jährigen am Montag wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.
Er war am 11. August 2017 in Nagold im Kreis Calw zu schnell in eine Kreuzung gefahren und mit seinem schweren Müllwagen auf ein voll besetztes Auto gekippt. Das Fahrzeug begrub ein voll besetztes Auto unter sich, in dem die 25 Jahre alte Fahrerin, ihr Freund (22), die zweijährige Tochter, der nur wenige Wochen alte Sohn und die 17 Jahre alte Schwester der Fahrerin starben. Im Müllwagen wurde der Beifahrer des 55-Jährigen verletzt.
Kein Defekt
Der Angeklagte hatte im Prozess gesagt, die Bremsen hätten nicht funktioniert. Ein Gutachter konnte aber keinen technischen Defekt feststellen
Im Prozess war bekannt geworden, dass der Fahrer 2010 schon einmal wegen zu schnellen Fahrens mit Müllwagen umgekippt war. Damals wurde lediglich sein Beifahrer verletzt. Der Führerschein des Fahrers wurde damals für ein dreiviertel Jahr eingezogen, danach aber von den Behörden wieder zurückgegeben.