Inbetriebnahme in Flamanville verzögert sich

Muss Kernkraftwerk Fessenheim nun länger laufen?

red/rs
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25. Juli 2018
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Das Atomkraftwerk Flamanville weist noch Mängel auf.

Das Atomkraftwerk Flamanville weist noch Mängel auf. ©Pierre Berenger/EDF/AP/dpa

Der neue französische Atomreaktor in Flamanville am Ärmelkanal soll wegen Baumängeln ein Jahr später ans Netz gehen als zuvor geplant. Dies könnte nun dazu führen, dass das umstrittene Kernkraftwerk Fessenheim an der deutschen Grenze länger am Netz bleibt als bisher gedacht.

Wegen Baumängeln soll der neue französische Atomreaktor in Flamanville am Ärmelkanal ein Jahr später ans Netz gehen als zuletzt geplant. Das Ziel sei nun, den Brennstoff im letzten Quartal 2019 einzusetzen, teilte der Betreiber Électricité de France (EDF) am Mittwoch mit. Zuletzt war die Inbetriebnahme für Ende 2018 angepeilt gewesen. Zudem steigen die Gesamtkosten laut EDF um 400 Millionen Euro auf nun 10,9 Milliarden Euro.

Der Start des Kraftwerks hat sich bereits mehrfach verzögert. Die geplanten Kosten haben sich gegenüber den ursprünglichen Plänen inzwischen mehr als verdreifacht.

Schweißnähte weisen Mängel auf

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Grund für die Verzögerungen in Flamanville sind Mängel an Schweißnähten im sogenannten Sekundärkreislauf. Das ist einer der beiden Kühlkreisläufe des Reaktors. Das in ihm fließende Wasser ist im Gegensatz zum Primärkreislauf nicht radioaktiv. Rund ein Fünftel der 150 Schweißnähte weise »Qualitätsabweichungen« auf und würde repariert, teilte der Betreiber mit. 20 weitere Nähte würden neu verschweißt, weil sie den hohen Qualitätsansprüchen nicht genügten.

Kernkraftwerk Fessenheim als Ausgleich?

Die neuerliche Verzögerung könnte auch dafür sorgen, dass das umstrittene Kernkraftwerk Fessenheim in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze länger am Netz bleibt als bisher gedacht. Die Folgen für die Nutzung der beiden Reaktoren würden geprüft, teilte EDF mit. Das Kraftwerk im Elsass soll nach bisherigen Plänen solange laufen, bis der Reaktor in Flamanville den Betrieb aufnimmt. Es ist das älteste noch laufende Atomkraftwerk Frankreichs und gilt Kritikern als Sicherheitsrisiko.

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