Französische Atomaufsicht: Fessenheim und Cattenom sind sicher

Das Atomkraftwerk Fessenheim. ©Archivfoto Erich Meyer
Die Kernkraftwerke Fessenheim und Cattenom gelten als sicher - trotz mehrerer Zwischenfälle. Das hat die französische Atomaufsicht bekannt gegeben. Lediglich kleinere Mängel gebe es zu beanstanden. Francois Holland hatte bis zum Ende seiner Amtszeit 2017 eine Schließung Fessenheims in Aussicht gestellt. Noch fehlt ein notwendiger Antrag.
Trotz mehrerer Zwischenfälle hat die französische Atomaufsicht die Kernkraftwerke Fessenheim und Cattenom nahe der deutschen Grenze als sicher bewertet. Nach Kontrollen in den Kraftwerken könne man eine »generell zufriedenstellende Bilanz« ziehen, hieß es am Donnerstag in Straßburg.
Fünf Vorfälle in Cattenom und einen in Fessenheim ordnete die Behörde in ihrem Jahresbericht für 2015 auf dem Sicherheitsniveau 1 von 7 ein. In beiden Atomkraftwerken gebe es lediglich kleinere Mängel zu beanstanden.
Deutschland setzt sich seit langem dafür ein, dass die beiden Atomkraftwerke im Elsass und an der Mosel geschlossen werden. Fessenheim ist bereits seit 1977 in Betrieb und damit das älteste laufende Kernkraftwerk Frankreichs. Von deutscher Seite gibt es insbesondere Kritik daran, dass die Anlage nur über eines statt zwei Sicherheitssysteme für den Notfall verfügt.
Der französische Präsident Francois Hollande hatte eine Schließung Fessenheims bis zum Ende seiner Amtszeit 2017 in Aussicht gestellt. Noch fehlt dafür aber ein notwendiger Antrag des Betreibers. Eine Entscheidung darüber wurde am Donnerstag erwartet.
Grüne werfen falsche Sicherheit vor
Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, wirft der französischen Atomaufsicht vor, falsche Sicherheit vorzutäuschen. In einer Pressemitteilung schreibt sie, dass beide Anlagen nicht die europäische Mindestanforderungen an Alt-AKW erfüllen. "Die Mängellisten für Cattenom und Fessenheim sind lang", so Kotting-Uhl. So seien beide nicht vor Erdbeben oder Überschwemmungen geschützt. Deshalb fordert sie, dass sich die Bundesregierung mit Nachdruck für eine Stilllegung der beiden Atomkraftwerke einsetze.