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Grippewelle lässt den Südwesten noch nicht los

dpa
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10. März 2018

©dpa

Die Grippewelle macht den Menschen in Baden-Württemberg weiter zu schaffen. Zwar hat sich die Lage teils etwas entschärft. Trotzdem ist weiter Vorsicht geboten.

Die Grippewelle im Südwesten rollt weiter. Dem Landesgesundheitsamt zufolge wurden bis Donnerstagmittag 2509 Influenzafälle in Baden-Württemberg gemeldet. Die Meldewoche endet am Sonntag. In der ganzen Woche zuvor (26. Februar bis 2. März) waren dem Landesgesundheitsamt 5157 Erkrankungen gemeldet worden.

«Von einer Entwarnung können wir in Baden-Württemberg nicht sprechen. Wir verzeichnen ein anhaltend hohes Niveau an Grippemeldungen», sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsamtes. Die Zahl der seit Beginn der Grippesaison gemeldeten Fälle ist demnach am Donnerstagmittag auf insgesamt 24 162 gestiegen. 

Die Auswirkungen im Land sind vielfältig:

KRANKENHÄUSER: Die zunehmende Zahl von Erkrankten wirkt sich auf die Belegschaft einzelner Krankenhäuser aus. «Das Pflege- und ärztliche Personal ist vermehrt von Grippe oder grippalen Infekten betroffen, so dass es zu verlängerten Wartezeiten in der Notfallambulanz und Engpässen auf einigen Stationen kommen kann», sagte Chefarzt Bernd Waldecker von der GRN-Klinik Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis). Die Uniklinik Heidelberg spürt nach eigenen Angaben ein vermehrtes Patientenaufkommen aufgrund von Engpässen in anderen Krankenhäusern. Grippefälle beim Personal gibt es etwa auch im Uniklinikum Mannheim.

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TODESFÄLLE: Bisher starben seit Beginn der Grippesaison 92 Menschen im Zusammenhang mit einer Influenza-Infektion, davon 71 Menschen direkt aufgrund der Influenza, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Bei den anderen 21 Toten lag neben der Grippeinfektion beispielsweise noch eine weitere Krankheit vor.

ARZTPRAXEN: In Stuttgart sind die Arztpraxen der rund 700 Hausärzte gut besucht. «Langsam ebbt es aber wieder ab», sagte Markus Klett, vom Vorstand der Ärzteschaft Stuttgart. In diesem Jahr sei die Grippewelle heftig gewesen. Das habe schon im Januar angefangen. «Der Höhepunkt in Stuttgart war zu Fasching», sagte der Allgemeinmediziner mit eigener Praxis. Auch die im Marienhospital untergebrachte Notfallpraxis, die die Patienten am Wochenende versorgt, habe einen verstärkten Andrang von Grippekranken verzeichnet.

IMPFEN: Bei den Impfungen gibt es große Unterschiede: Baden-Württemberg liegt im Bundesvergleich hinten, wie die Techniker Krankenkasse in Stuttgart mitteilte. Die höchste Impfquote weise bei den über 60-Jährigen Sachsen-Anhalt mit 55,2 Prozent auf; im Südwesten sei nur jeder Fünfte geimpft (19,9 Prozent). Die EU empfehle demnach eine Quote von 75 Prozent für Senioren.

POLITIK: Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat die Krankenkassen aufgefordert, künftig die Kosten für den wirksamen Vierfachimpfstoff gegen die Grippe zu übernehmen. Mit ihm hätten in dieser Saison viele Krankheitsfälle verhindert werden können, sagte Lucha. Bislang werden von den Kassen in der Regel für die gesetzlich Versicherten nur die Kosten für den Dreifachimpfstoff getragen. Für den Vierfachimpfstoff jedoch nur in Einzelfällen. Damit die Kassen die Vierfachimpfung zahlen, müsse die entsprechende Richtlinie geändert werden. 

BAHN: Bei der Deutschen Bahn gibt es seit Freitag keine Probleme mehr im Südwesten durch die Grippewelle. «Wir fahren wieder im vollen Programm», sagte ein Sprecher. Zuletzt gab es auf der Strecke Singen-Schaffhausen Zugausfälle. «Momentan haben wir einen sehr hohen Krankenstand, können aber alle Züge fahren.» Sollte es dennoch zu einzelnen Zugausfällen kommen, werde dies den Kunden mitgeteilt. Auch beim Personal der Stuttgarter S-Bahn grassierte die Grippe. Es fielen Verbindungen aus, weil Fahrer fehlten.

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