Schließung von AKW Fessenheim wohl auf 2018 verschoben
Das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim wird nun doch wohl erst Ende 2018 geschlossen. Das sagte die französische Umweltministerin Ségolène Royale am Dienstag bei einem Besuch in Straßburg. Das älteste französische AKW werde dann von Netz gehen, wenn der neue Europäische Druckwasserreaktor ERP startet, der derzeit in Flamanville in der Normandie bei Cherbourg gebaut werde. Dessen Bau verzögere sich bis Ende 2018.
Das französische Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland wird einem Zeitungsbericht zufolge erst 2018 geschlossen. Die französische Umweltministerin Ségolène Royal habe diesen neuen Zeitplan mit der verzögerten Inbetriebnahme des Druckwasserreaktors in Flamanville am Ärmelkanal begründet, berichtete die Straßburger Regionalzeitung »Dernières Nouvelles d'Alsace« am Dienstag auf ihrer Webseite. »Wenn Flamanville 2018 in Betrieb genommen wird, wird Fessenheim geschlossen.«
Das älteste französische Kernkraftwerk Fessenheim ist seit 1977 in Betrieb und sollte ursprünglich bis Ende 2016 vom Netz genommen werden. Der Druckwasserreaktor am Ärmelkanal sollte zunächst 2016 starten.
Umweltschützer im Dreiländereck fordern seit Jahren die Schließung Fessenheims. Für sie ist die Anlage pannengefährdet und veraltet. Frankreich will bis zum Jahr 2025 den Atomanteil am französischen Stromverbrauch von 75 auf 50 Prozent verringern. Royal hatte in Straßburg Umweltprojekte besichtigt.
In einer Presseerklärung kritisierten die südbadischen SPD-Bundestagsabgeordneten Drobinski-Weiß, Johannes Fechner und Gernot Erler die Ankündigung. "Präsident Francois Hollande hatte bereits den Schließungstermin 2016 genannt und wir fordern ihn auf, zu seinem Wort zu stehen und die Ankündigung umzusetzen", teilten sie mit. Die Energiewende in Frankreich müsse eine echte Energiewende sein und dürf nicht zu längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken führen.