Terrorist von Paris ging in Kehler Shisha-Bar ein und aus
Der aus dem Elsass stammende »Bataclan«-Attentäter Foued Mohamed-Aggad könnte sich Jahre vor dem Pariser Anschlag vom 13. November mit einer Gruppe aus Straßburg wiederholt in einer Kehler Shisha-Bar aufgehalten haben. Das berichtet die französische Tageszeitung »Le Monde«. Der 23-jährige Mohamed-Aggad wurde erst Anfang Dezember als dritter Selbstmordattentäter, der sich in dem Pariser Musikclub in die Luft gesprengt hatte, identifiziert.
Der junge Mann mit marokkanischen Wurzeln soll zwar im nordelsässischen Wissembourg aufgewachsen sein. Später war er allerdings Teil einer zehnköpfigen Gruppe aus dem Straßburger Stadtteil Meinau, die als Dschihadisten in Syrien kämpfen wollten. Diese Gruppe pflegte häufiger in eine Shisha-Bar nach Kehl zu kommen, so »Le Monde«. In dieser Zeit organisierten sie auch ihre Fahrt nach Syrien, um für die Terrormiliz Islamischer Staat zu kämpfen. Im Dezember 2013 flogen sie zunächst von Frankfurt in die Türkei, von dort ging es nach Syrien weiter.
Als Kämpfer nach Syrien
Im Februar 2014 kehrten die meisten Mitglieder der Gruppe nach Straßburg zurück und wurden festgenommen. Foued Mohamed-Aggad blieb aber in Syrien. Noch ist nicht geklärt, unter welchen Umständen er nach Paris zurückkehren konnte. Später fanden Ermittler in einem Laptop von Foueds Bruder Karim eine Botschaft des in Syrien Verbliebenen: »Wenn ich nach Frankreich zurückkehre, dann nicht, um ins Gefängnis zu gehen. Ich will alles in die Luft sprengen, also drängt mich nicht zu sehr zu einer Rückkehr.«
Eine SMS von der Frau
Nach dem Anschlag schickte Foueds Frau, die sich immer noch in Syrien befinden soll, der Mutter des Attentäters eine SMS, in der sie diese über den Tod des 23-Jährigen informierte. Bei dem Anschlag im »Bataclan« gab es 90 Todesopfer. Insgesamt starben bei der Terrorserie am 13. November 130 Menschen.