Tote Studentin: Polizei nimmt 17-jährigen Flüchtling fest
Die Freiburger Polizei hat den Fahndungserfolg bestätigt: Im Fall der getöteten 19-jährigen Studentin aus Freiburg sitzt seit Samstagmittag ein 17-jähriger Afghane in Haft. Seine DNA passe mit den am Tatort gefundenen Spuren überein.
Im Fall der getöteten 19 Jahre alten Studentin in Freiburg gibt es nach Polizeiangaben einen Ermittlungserfolg. Ein Tatverdächtiger in dem Sexual- und Tötungsverbrechen sei gefasst, sagte Staatsanwalt Dieter Inhofer am Samstag in Freiburg in einer Pressekonferenz.
Bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen 17-jährigen Flüchtling, der 2015 unbegleitet aus Afghanistan eingereist sei. Die am Tatort gefundene DNA stimme mit der des 17-Jährigen überein, hieß es. Er ist wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und des Mordes in Untersuchungshaft. Die Polizei müsse erst noch ermitteln, ob es eine Beziehung zwischen Täter und Opfer gab. Der junge Tatverdächtige habe bei einer Familie gewohnt, die bereits vernommen worden sei.
Ein Haar führte auf die Spur
Ein 18,5 Zentimenter langes schwarzes Haar mit changierender Blondierung in einem Dornengebüsch ist nach Polizeiangaben wichtiges DNA-Material, das zu dem Täter führte. Ein schwarzer Schal im Flussbett der Dreisam spielte demnach zudem eine Rolle bei der Aufklärung des Sexual- und Gewaltverbrechens.
50 Minuten von der Tat hatte sich ein junger Mann mit einem schwarzen Schal rund einen Kilometer vom Tatort aufgehalten. Dies ergab die Auswertung von Videoaufzeichnungen der Freiburger Verkehrs-AG. Die Ermittler hätten einen Verdächtigen mit markanter schwarzer Haarfrisur in einer Videoauswertung von der Kameraüberwachung entdeckt. Der Verdächtige sei am Freitag identifiziert worden.
Opfer wurde vergewaltigt
Die 19-jährige Studentin wurde vergewaltigt. Ihre Leiche wurde im Fluss Dreisam gefunden. Sie ertrank. Die Frau war mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Uni-Party, als sie Opfer des Verbrechens wurde. Mit Vernehmungen und eine webbasierte Umfrage sei die Zeit vor der Tat in weiten Teilen lückenlos rekonstruieren worden, erläuterte die Polizei. Ein schwarzer Schal im Flussbett der Dreisam spielte nach Angaben der Polizei zudem eine Rolle bei der Aufklärung des Sexual- und Gewaltverbrechens.
Am Leichnam der Studentin aus dem Enzkreis war eindeutige DNA sichergestellt worden. Die Polizei hatte etwa 1400 Menschen vernommen und rund 1600 Hinweise geprüft, darunter die auch ein herrenloses Fahrrad in der Nähe.
Keine Verbindung zu Endingen
Eine Verbindung zwischen dem 17-jährigen Tatverdächtigen und dem Mord an einer 27-jährigen Joggerin aus Endingen gebe es bisher nicht, erläuterte die Polizei außerdem. In diesem Fall seien aber noch nicht alle Spuren ausgewertet.