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16 Landesverbände, viele Meinungen: Der Graben durch die SPD

dpa
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18. Januar 2018
Die rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer und SPD-Chef Martin Schulz sprechen in Mainz vor Journalisten.

Die rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer und SPD-Chef Martin Schulz sprechen in Mainz vor Journalisten. ©dpa - Andreas Arnold

Sonntag wird ein Schicksalstag für Martin Schulz. Unermüdlich wirbt der SPD-Chef dafür, in Koalitionsverhandlungen mit der Union zu gehen.

Die Entscheidung treffen 600 Delegierte und der 45-köpfige SPD-Vorstand in Bonn. Die Delegierten müssen sich nicht an Vorgaben der Parteispitze halten. Viele der 16 Landesverbände haben trotzdem offiziell Stellung bezogen. Dabei wird deutlich, wie zerrissen die Partei ist.

Nordrhein-Westfalen: 144 Delegierte
Der wichtige Landesverband mit den meisten Delegierten in Bonn will keine Vorab-Abstimmung - auch nicht im Vorstand.

Niedersachsen: 81 Delegierte
Der Landesvorstand stimmte bei drei Enthaltungen ohne Gegenstimme für Koalitionsverhandlungen.

Bayern: 78 Delegierte
Der bayerische SPD-Landesvorstand tagt erst am Freitagabend in Nürnberg. Eingeladen sind auch die 78 Parteitagsdelegierten. Landeschefin Natascha Kohnen wirbt für Koalitionsverhandlungen, auch der Vorstand der Landtagsfraktion ist dafür.

Hessen: 72 Delegierte
Aus Hessen wurden schon früh Wünsche nach Nachbesserungen laut - Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel nannte etwa die Gesundheits- und die Steuerpolitik. Der Landesvorstand wollte noch in dieser Woche eine Empfehlung abgeben.

Rheinland-Pfalz: 49 Delegierte
Der Landesvorstand berät erst am Freitagabend in Mainz. Offen ist aber, ob es einen Beschluss oder eine Empfehlung geben wird.

Baden-Württemberg: 47 Delegierte
Eine Abstimmung wird es im Südwesten nicht geben. Der Landesverband ist in der GroKo-Frage zerrissen - je basisnäher, desto kritischer.

Saarland: 24 Delegierte
Die Spitze der Saar-SPD empfiehlt die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union im Bund. Mit 18 zu 1 fiel das Votum am Mittwochabend eindeutig aus.

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Schleswig-Holstein: 24 Delegierte
Formale oder Probe-Abstimmungen gibt es nicht. «In der SPD Schleswig-Holstein sind die Meinungen zum weiteren Vorgehen vielfältig und es gibt keine Voten», sagte SPD-Landeschef Ralf Stegner der dpa.

Berlin: 23 Delegierte
21 zu 8: Der Berliner Landesvorstand hat sich deutlich gegen Verhandlungen ausgesprochen und ist damit nicht der Empfehlung des Vorsitzenden und Regierenden Bürgermeisters Michael Müller gefolgt.

Hamburg: 15 Delegierte
Die Hamburger SPD hat sich für Gespräche über eine Neuauflage der großen Koalition im Bund ausgesprochen. Der Landesvorstand empfahl «einvernehmlich», Verhandlungen aufzunehmen.

Brandenburg: 10 Delegierte
Der Landesvorstand hatte sich klar mit neun zu zwei Stimmen für Koalitionsverhandlungen ausgesprochen.

Bremen: 8 Delegierte
Ein Probeabstimmung im SPD-Landesvorstand ist nicht geplant. Aber die acht Bundesparteitagsdelegierten des Bremer Landesverbandes treffen sich am Freitag zu einer parteiinternen Diskussion mit der Basis.

Sachsen-Anhalt: 6 Delegierte
Ein Landesparteitag hat gleich am Tag nach dem Sondierungsende gegen Koalitionsverhandlungen gestimmt - allerdings nur mit einer Stimme Mehrheit.

Thüringen: 7 Delegierte
Die Thüringer hatten sich als erster SPD-Landesverband bereits im Dezember gegen eine große Koalition ausgesprochen.

Sachsen: 7 Delegierte
Eine Abstimmung im Landesverband ist nicht geplant. Die Delegierten sind geteilter Meinung - Landeschef Martin Dulig sieht gar die Gefahr einer Spaltung.

Mecklenburg-Vorpommern: 5 Delegierte
Der erweiterte Landesvorstand berät am Freitag, auch die Landtagsfraktion ist dabei - aber eine Abstimmung ist bisher nicht geplant.

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