Paris

Esa-Vision: Astronauten auf Raumflügen jenseits der ISS

dpa
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
17. Januar 2018
Esa-Chef Jan Wörner spricht im Konferenzraum der Europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Esa-Chef Jan Wörner spricht im Konferenzraum der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. ©dpa - Uwe Anspach/Archiv

Die Europäische Weltraumorganisation Esa möchte ihre Astronauten künftig auch auf Missionen jenseits der Internationalen Raumstation ISS schicken.

«Es ist unsere Vision, dass europäische Astronauten über die nahe Erdumlaufbahn hinausgehen», sagte der Esa-Direktor für menschliche und robotische Erkundung des Weltalls, David Parker. Dafür bemüht Europas Raumfahrtagentur sich um Mitflug-Gelegenheiten im geplanten US-amerikanischen Raumschiff «Orion».

Die Esa ist für den Bau eines zentralen Teils von «Orion» zuständig. Das Europäische Servicemodul (ESM) ist der Antrieb des Raumgefährts, zugleich reguliert es die Temperatur im Inneren der Astronautenkapsel, sorgt für Strom, Wasser und die Luft zum Atmen.

Die Module für die ersten beiden «Orion»-Raumschiffe sind bereits Teil einer Art Tauschhandel, wie Parker bei einer Pressekonferenz am Mittwoch erläuterte: Die Esa zahlt so ihren Beitrag zu den Betriebskosten der ISS, die die Erde in einer nahen Umlaufbahn in rund 400 Kilometern Höhe umkreist.

Im Tausch gegen die Herstellung weiterer Servicemodule könnten Mitflugplätze bei «Orion»-Missionen rausspringen, hofft die Esa: «Die Idee ist natürlich, dass wir diese Servicemodule als Tauschobjekte für künftige Astronautenflüge nutzen», sagte Esa-Chef Jan Wörner. «In den nahen Erdorbit und darüber hinaus.»

- Anzeige -

«Orion» soll Ende 2019 starten

Einem solchen Vorhaben müssten neben der US-Raumfahrtagentur Nasa auch die Esa-Mitgliedsstaaten zustimmen. Die technischen Gespräche mit der Nasa liefen, sagte Parker. Voraussichtlich Ende 2019 soll «Orion» nach den Plänen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu einem ersten unbemannten Testflug ins All starten - und zwar zum Mond.

Bemannte Raumflüge zum Mars sieht Esa-Chef Wörner beim derzeitigen Stand der Technik noch skeptisch. «Ich würde es nicht wagen, Astronauten mit unserer Technik heute zum Mars zu schicken», sagte er. Der Chef des US-Unternehmens SpaceX, Elon Musk, plant einen bemannten Start zum Mars für 2024 - was Experten für äußerst ambitioniert halten.

Zu den Esa-Höhepunkten in diesem Jahr zählt neben der Rückkehr des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur ISS Anfang Juni die Merkur-Raumsonde BepiColombo, die im Oktober starten soll. Die Erforschung des Merkur ist wegen der großen Nähe zur Sonne äußerst schwierig. Europas Raumfahrtagentur hat für ihre Arbeit in diesem Jahr ein Budget von rund 5,6 Milliarden Euro. Deutschland zahlt 920,7 Millionen Euro, etwas weniger als Frankreich. 1,3 Milliarden Euro kommen von der EU, für die die Esa etwa das Satelliten-Navigationsprogramm Galileo umsetzt.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".