Hannover

Start-ups auf der CeBIT: Alles wird vernetzt

dpa
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19. März 2015
Sensoren des Startups «relayr», aufgenommen auf der CeBIT in Hannover.

Sensoren des Startups «relayr», aufgenommen auf der CeBIT in Hannover. ©dpa - Ole Spata

Im Startup-Bereich Code_n dreht sich in diesem Jahr alles um die Vernetzung des Alltags. Einige Ideen der insgesamt 50 jungen Unternehmen:

Das belgische Startup Xetal bietet mit @home eine Lösung zur Ortung in Gebäuden. «Mit Hilfe von vier Temperatursensoren können wir Personen bis auf 30 Zentimeter genau lokalisieren», sagt Francesco Pessolano am Stand in Hannover.

Anwendungsgebiete seien Betreuung von Senioren und Kindern, aber auch Sicherheitsbereiche in Banken. Menschen fühlten sich dabei nicht beobachtet, wie es bei einer Lösung mit Kameras der Fall wäre, sagt Pessolano. Auch könnten Aktionen im Smart-Home ausgelöst werden, sobald sich eine Person einem bestimmten Ort nähere oder ihn verlasse. So könne etwa der Herd automatisch ausgehen, wenn niemand mehr in der Nähe ist.

«Bis 2022 soll der öffentliche Nahverkehr komplett barrierefrei sein», erklärte Christopher Goldschmidt, Manager bei GeoMobile. Die Ausgründung aus dem Fraunhofer Institut will die Linie und die Richtung eines Busses aus dem Bordcomputer auslesen und per Bluetooth an wartende Fahrgäste übertragen. Akustische Signale in Bussen und Bluetooth-Sender an den Haltestellen weisen den Weg zum richtigen Bussteig und in weiterer Zukunft auch zum richtigen Gleis. Busfahrer sähen, wer ein- und aussteigen will, erklärt Goldschmidt. So wüssten sie etwa, wann der Bus für Rollstuhlfahrer abgesenkt werden müsse.

Das irische Startup Evercam musste den St. Patrick's Day in Hannover feiern. Die Firma entwickelte eine Plattform, die von der Smartphone- oder Sicherheitskameras verknüpft. Wenn der Chef Marko Herbst am Messestand auf einen roten Knopf drückt, bekommt er eine E-Mail mit einem Foto aus seinem Büro. Schickt er eine Twitter-Nachricht, ist die Antwort ein frisches Foto von der Parade des St. Patrick's Day aus Dublin. Ein Einsatzszenario in der Industrie sei, zu jedem Produktionsschritt ein Foto zu machen, sagte Herbst: «Wenn etwas schief läuft, sieht man wo was passiert ist.»

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Das Startup Fuz Designs aus dem US-Staat Utah bringt das «Noke U-Lock» auf die Messe: Ein Fahrrad-Bügelschloss, das mit dem Smartphone geöffnet werden kann. «Das Schloss kommuniziert auf Knopfdruck über Bluetooth und 256 Bit verschlüsselt mit dem Smartphone», sagt Vertriebsleiter Justin Hanning. Die Berechtigung zum Öffnen könne einfach per App mit anderen Personen geteilt werden. Über eine Abfolge von kurzen und langen Knopfdrücken an der Seite ließe sich das Schloss notfalls auch ohne Handy öffnen, erklärt Hanning. Außerdem habe es einen Alarm, der aktiviert werde, sobald jemand länger als drei Sekunden am Fahrradschloss rüttele.

Im Sporthemd von Ambiotex stecken Sensoren für Vitaldaten. «Ein Ein-Kanal-EKG misst die Herzrate sehr genau», sagt Sprecherin Cora Dharmani am Messestand. Veränderungen der Rate ließen dann auf das Stressniveau schließen. Daneben werden Atemfrequenz und Luftdruck gemessen und ein Fallsensor zeigt Stürze an. Wenn das Smartphone über Bluetooth verbunden sei, könne sogar der optimale Trainingspunkt ermittelt werden, sagt Dharmani. Dafür seien sonst teure Laktattests notwendig. Die Uni Mainz ist Kooperationspartner und testet den Prototyp gerade. Außerdem verspricht Dharmani: «Alles ist Made in Germany.»

Die Smart-Home Plattform Muzzley wird in Portugal entwickelt und verspricht vom Rasensprenger bis zur Glühbirne alles in der Cloud zu vernetzen. Die Besonderheit ist die maschinelle Lernfähigkeit der Plattform. «Wer immer den Fernseher und das Licht anmacht, wenn er nach Hause kommt, dem schlägt Muzzley in Zukunft diese Aktionen vor, wenn er durch die Tür kommt», sagt Managerin Inês Raimundo. Ziel sei es, dass das Haus auf den Nutzer reagiere, ohne dass er sein Smartphone aus der Hosentasche nehmen müsse. Die Vorschlags-Funktion soll im Laufe des Jahres verfügbar werden, sagt Raimundo.

«Digital Keys» ist eine Deutsch-Australische Kooperation. Sie rüstet Türen mit Funktechniken wie RFID oder NFC aus. Damit werden Smartwatches und Smartphones zu Schlüsseln. «Die notwendigen Codes werden generiert und können dann an Kunden verschickt werden», sagt Joaquín Borge Sánchez, Leiter der Bereichs «intelligente Schließsysteme» beim Partner Schulte-Schlagbaum aus Velbert. Eine späte Ankunft im Hotel sei so kein Problem mehr. Alle Türen haben immer zusätzlich ein Schlüsselloch: Da den Smartphones und Computeruhren öfters mal der Strom ausgehe, mache eine reine Funklösung keinen Sinn, sagt Borge.

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