Omikron-Variante wohl bereits in Deutschland angekommen
«Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit» ist laut Hessens Sozialminister Klose die Omikron-Variante nach Deutschland gekommen. Der Reiserückkehrer aus Südafrika ist häuslich isoliert.
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" in Deutschland angekommen. Das teilte der Grünen-Politiker am Morgen auf Twitter mit.
Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister. Nach Angaben des Ministeriums in Wiesbaden reiste die Person über den Frankfurter Flughafen ein.
Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die neue Variante hat, steht allerdings noch nicht fest. Bis es darüber Klarheit gebe, kann es laut WHO noch Wochen dauern.
Forderung nach MPK
Saarländs Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) fordert angesichts des Omikron-Verdachtsfalls eine schnelle Ministerpräsidentenkonferenz. Man stehe erneut vor einer "Stunde Null in der Pandemiebekämpfung", sagte Hans nach einer Mitteilung der Staatskanzlei in Saarbrücken vom Samstag. "Eine nationale Notlage erfordert den Schulterschluss aller Länder, sowie alter und neuer Bundesregierung."
Es brauche rasch bundeseinheitliche Maßnahmen zur Eindämmung, Engpässe bei der Bereitstellung von Impfstoff müssten mit aller Macht beseitigt werden, sagte Hans - "damit jetzt der Impf-Turbo gezündet werden kann von der Arztpraxis bis zu den Impfzentren". Auch Zahnärzte, Veterinäre und Apotheken müssten in die Impfkampagne einbezogen werden. "Es braucht eine Omikron-MPK mit geschäftsführender und neuer Bundesregierung - jeder Tag zählt", sagte Hans.