Berlin

Schüsse im Berliner Dom: Warum eskalierte der Einsatz?

dpa
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04. Juni 2018
Polizisten laufen zu einem Einsatz die Treppe zum Eingang des Berliner Doms hoch.

Polizisten laufen zu einem Einsatz die Treppe zum Eingang des Berliner Doms hoch. ©dpa - Wolfram Steinberg

Nach den Schüssen im Berliner Dom gegen einen mit einem Messer bewaffneten Randalierer laufen die Ermittlungen zu Ursache und Hergang des eskalierten Einsatzes.

Dabei waren am Sonntagnachmittag der randalierende Mann und ein Polizist verletzt worden. Beide seien von Polizei-Projektilen getroffen worden, sagte Pressesprecher Winfrid Wenzel. Bei dem verdächtigen Mann handelte es sich um einen 53 Jahre alten Österreicher. Er und der Polizist wurden in Krankenhäuser gebracht. Nach bisherigen Erkenntnissen gebe es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, sagte Wenzel. Das Motiv des 53-Jährigen blieb aber zunächst unklar.

Die Ermittler befragten noch zahlreiche Zeugen, die sich zunächst in der Kirche befunden hatten. Rund 100 Menschen seien am Sonntag um kurz nach 16 Uhr im Dom gewesen, als der Mann in der Kirche plötzlich herumschrie, sich aggressiv verhielt und mit einem Messer hantierte. Das Kirchenpersonal habe alle Besucher - unversehrt - nach draußen gebracht und die Polizei alarmiert. Am Ort kamen zuerst zwei Polizisten des zuständigen Abschnitts an.

Pfefferspray-Einsatz half nicht

Sie und der randalierende Mann seien zu dritt im Bereich des Altars gewesen, als die Situation eskalierte: Die Beamten hätten den aggressiven Mann mehrfach aufgefordert, das Messer wegzulegen, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Als er dies ignoriert habe, hätten die Polizisten Pfefferspray eingesetzt - ebenfalls ohne Erfolg.

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Schließlich habe einer der Beamten geschossen und dabei den 53 Jahre alten Österreicher getroffen, aber auch seinen Kollegen. Dieser wurde entgegen erster Informationen nur leicht verletzt. Er habe das Krankenhaus nach einer Behandlung bereits wieder verlassen können, hieß es am Abend. Der angeschossene Randalierer wurde schwerer verletzt, er musste operiert werden und blieb in der Klinik.

Gottesdienst abgesagt

Zeugen des Geschehens wurden zur psychologischen Betreuung fortgebracht. Auch den Polizisten sei Betreuung angeboten worden, sagte Wenzel. In dem Fall ermittelt jetzt die 3. Mordkommission des Landeskriminalamtes. Die Berliner Staatsanwaltschaft war am Abend noch nicht informiert, wie ihr Sprecher Martin Steltner der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Der Berliner Dom liegt auf der historischen Museumsinsel mitten in Berlin - und unweit des Alexanderplatzes. Besonders sonntags sind dort viele Touristen und Gäste unterwegs. Der für 18.00 Uhr angesetzte Gottesdienst wurde wegen des Geschehens abgesagt.

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