Laage

Suche nach Ursache von Eurofighter-Absturz geht weiter

dpa
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26. Juni 2019
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Ein Wrackteil eines Eurofighters liegt auf einer Wiese in Nossentiner Hütte.

Ein Wrackteil eines Eurofighters liegt auf einer Wiese in Nossentiner Hütte. ©dpa - Christophe Gateau

Nach der Kollision zweier Eurofighter-Kampfjets über der Ferienregion Mecklenburgische Seenplatte geht die Suche nach den Ursachen weiter.

Bei Luftkampfübungen waren die Maschinen am Montag zusammengestoßen und mehrere Kilometer voneinander entfernt abgestürzt. Beiden Piloten gelang es zwar noch, die Schleudersitze zu aktivieren. Doch wurde ein Pilot getötet. Der zweite überlebte das Unglück und wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Beide Flugdatenschreiber der abgestürzten Eurofighter wurden am Dienstag gefunden und geborgen. Nun müssen die Daten ausgewertet werden, Experten erhoffen sich wichtige Hinweise. Die beiden abgestürzten Jets gehörten zum Luftwaffengeschwader 73, das in Laage bei Rostock stationiert ist.

Untersuchungen 

Seit Montagabend sind etwa 300 Soldaten in der Region im Einsatz, um Wrackteile zu sichern. Am Mittwoch werde die Suchmannschaft auf 500 Kräfte aufgestockt, sagte der Chef des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf. Er äußerte die Ansicht, dass Mitte nächster Woche Ergebnisse zu den Unfallursachen vorliegen werden.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) äußerte sich zurückhaltend zu Forderungen, Übungsflüge der Luftwaffe in der Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte einzuschränken oder gar einzustellen. Diese waren nach dem Absturz erneut aufgekommen. «Ich kann verstehen, dass nach so einem Unglück diese Diskussionen wieder aufflammen. Ich glaube aber, dass es zunächst sehr wichtig ist, dass die Unfallursache untersucht wird, dass schnell aufgeklärt wird, woran hat es gelegen», sagte Schwesig am Dienstagabend bei einem Besuch in Nossentin. Dort war einer von zwei Kampfjets nach der Kollision abgestürzt und der Pilot gestorben.

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Im Ergebnis der Untersuchungen müsse auch geklärt werden, ob bei den Übungsflügen andere Sicherheitsstandards nötig seien. Zu den Forderungen zahlreicher Kommunalpolitiker der Region und von Oppositionsparteien nach einem Ende der Tiefflüge wollte sich Schwesig nicht direkt äußern.Der Eurofighter ist ein von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien entwickelter Kampfjet. Die Luftwaffe der Bundeswehr unterhält nach eigenen Angaben 140 Maschinen. Der typischerweise einsitzige Jet ist 15,9 Meter lang und fliegt mit zweifacher Schallgeschwindigkeit. Er kann sowohl für Luft-Luft- als auch für Luft-Boden-Kämpfe bewaffnet werden.

Diskussionen 

Um das einstige europäische Prestigeprojekt gab es unter anderem in Deutschland lange politische Diskussionen. So wurden neben den Anschaffungskosten von mehr als 100 Millionen Euro pro Jet mehrmals technische Mängel an dem Flugzeug kritisiert. Deutschland hatte 2015 deshalb die Abnahme weiterer Flugzeuge kurzfristig ausgesetzt.

Auf den Exportmärkten wird der Eurofighter als «Typhoon» vermarktet. Nach Hersteller-Angaben wurden bisher mehr als 500 Eurofighter an sieben Länder ausgeliefert: Neben den vier Entwicklerländern sind das Österreich, der Oman und Saudi-Arabien.

 

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