Umwelthilfe verklagt Bundesregierung
Die Deutsche Umwelthilfe will vor Gericht einen besseren Schutz des Grundwassers vor Nitrat aus der Landwirtschaft erstreiten. Der Verein hat die Bundesregierung beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verklagt.
Die Verschärfung des Düngerechts aus dem Jahr 2017 reiche nicht aus, um die Grenzwerte künftig einzuhalten, sagte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner in Berlin. Es gebe aber «überhaupt keinen politischen Willen in dieser Bundesregierung, das Düngerecht nochmal anzufassen». Zuständig ist dafür das Bundeslandwirtschaftsministerium von Julia Klöckner (CDU).
Die Bundesregierung hatte in ihrem Nitratbericht 2016 eingeräumt, dass an 28 Prozent der Messstellen in Agrargebieten die EU-Grenzwerte im Grundwasser überschritten werden. Der nächste Bericht ist 2020 fällig. Messwerte zu den verschärften Düngeregeln, die vergangenes Jahr beschlossen worden, liegen noch nicht vor. Nitrat in Gewässern und Grundwasser stammt meist aus Gülle der Landwirtschaft. Der Stoff ist wichtig für das Pflanzenwachstum, im Fall von Überdüngung sammeln sich aber Rückstände im Wasser. Aus Nitrat entsteht durch chemische Prozesse Nitrit, das für Menschen schädlich sein kann.