Nach einer abenteuerlichen Fahrt über die Apenninen und durch Florenz starteten Rolf Hoffmann aus Odelshofen und Robert Haas aus Scherzheim zu ihrer 13. und letzten Etappe nach Rom. Nahe Arezzo ging es früh morgens los. Nach einer Fahrt auf verkehrsreicher Straße konnten sie auf den Uferweg des schönen Lago Trasimeno abbiegen.

"In der höher gelegenen Stadt Castiglione del Lago war Robert schon vor sechs Wochen", erzählt Rolf Hoffmann, Fotograf der Kehler Zeitung. "Er hat beim Friseur in der Altstadt damals die Haare schneiden lassen und diese Gelegenheit nutzte er wieder. Mit windschnittiger Frisur ging es weiter." Zypressenalleen säumten den Weg und immer wieder leerstehende Häuser. "Eine Wasserstelle, die wir in einem Feld entdeckten, war uns sehr willkommen", so Hoffmann. Auch über Italien lastete die Hitze.

Imposante Bauwerke

Die beiden Radfahrer wurden mit einer abwechslungsreichen Berglandschaft und imposanten Bauwerken der Eisenbahntrasse Mailand-Rom entlohnt. Ab und zu sausten die Züge wie rote Pfeile darüber. Viele Kilometer ging es über unbefestigte Kieswege. Nach über 100 Kilometern stand noch einmal eine gewaltige Steigung an: zur Stadt Orvieto, die auf einer Bergkuppe liegt. "Es hat sich gelohnt", erzählt der Odelshofener. "Besonders der Dom aus dem 13. Jahrhundert war sehenswert."

Mit einem letzten Blick auf die hügelige Landschaft ging die Reise am nächsten Morgen weiter: durch Sonnenblumenfelder, Haselnuss-Anlagen und einige interessante Ortschaften. "Kilometerlange Abfahrten führten uns zur letzten Station vor Rom", erzählt Ralf Hoffmann. "1380 Kilometer lagen bereits hinter uns und nur noch 60 Kilometer zum Ziel." Nach einer Übernachtung radelten die beiden auf ihren Pedelecs "voller Euphorie und Freude" über Berg und Tal zu italienischen Hauptstadt. "Die Akkus waren nochmals gefordert", so Hoffmann.

Roter "Teppich"

Die Kuppel des Petersdoms sei schon in einigen Kilometern Entfernung zu sehen gewesen. "Einen roten Radweg deuteten wir so, dass für uns Oldies der rote Teppich ausgelegt wurde", schmunzelt Rolf Hoffmann. "So ging es auf diesem Weg mitten in die Stadt." Vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten. "Und dann war es da, das Ziel unserer Träume: das Kolosseum."

Kurz nach 14 Uhr stellten die beiden ihre Pedelecs an und genossen den Anblick mit Tränen in den Augen. "In 15 Tagen haben wir 1444 Kilometer zurückgelegt; das war eine grandiose Tour", bilanziert Rolf Hoffmann. Zurück nach Deutschland geht es mit einem geliehenen Auto.