Rathausteam bittet Oberwolfacher Narren um Hilfe
Mit einem kräftigen »Narro« ist der Pakt besiegelt. Die Oberwolfacher Narren haben seit gestern das Rathaus und die Gemeinde fest im Griff. Zu gern hat Bürgermeister Matthias Bauernfeind den Schlüssel herausgerückt – aber nur bis Aschermittwoch.
»Ihr glaubt ja net, wie froh ich bin«, sagte Bürgermeister Matthias Bauernfeind gestern. Als die Oberwolfacher Narren das Rathaus stürmten, übergab er ohne Widerstand den Schlüssel an Narrenmutter Martina Unger. »Nimm schnell de Schlüssel, er guckt grad net . . .«, schloss sich Bauernfeind dem Rathausteam an, das die Narrenmutter bat, sie vom »Bauhof Klausmanns Joch zu befreie.« Bis Aschermittwoch hätten die Narren Zeit.
Das Rathausteam war in Bauhof-»Arbeitskittel« angerückt, denn »Klausmann het uns annektiert.« Alle müssen nun, nach der »Shoppingtour« von Bauhofleiter Martin Klausmann – »er plant, er kauft ohne Ruh« – im Bauhof mit anpacken. Deshalb der Hilferuf.
Doch so einfach macht es Narrenmutter Martina Unger dem Rathausteam nicht: »Zwei, drei Sache liege uns Narre quer.« Erst müsse sie der Gemeinde »an de Karre fahre«, holt sie aus und warf vielsagend in den Raum, doch die »heilige Fünfte Jahreszeit« nicht zu vergessen, wenn der Hallen-Miet-Plan aufgestellt wird. Vorsichtshalber hat sie Termine bis 2099 zusammengestellt, dass auch ja nicht ein Termin unter den Tisch fällt und außerdem: »In unsrer Halle Miete zahle, hen ihr e Knall!«
»Gut recherchiert«
Doch nicht genug, damit der Bürgermeister in Zukunft angemessen durch Oberwolfach fährt – schließlich könne man nicht leiden, wenn er mit einem Freiburger Kennzeichen unterwegs ist – haben sich die Narren ein Geschenk für ihren Rathauschef überlegt und ihm ein neues Kennzeichen mitgebracht: OG-BM-9815. Ob Bürgermeister oder Bauernfeind Matthias, das passe zu beidem. Jetzt müsse er das Auto nur noch ummelden. Übrigens, die Zahl ist auch nicht zufällig gewählt: 9. August 2015, das Antrittsdatum des Bürgermeisters – »Gut recherchiert«, warf der Rathauschef ein.