Gendern in der Schule

Lehrerverband fordert einheitliche Regel fürs Gendersternchen

Lisa Welzhofer
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
26. Juli 2021
Der Duden enthält bislang keine Gendersternchen.

Der Duden enthält bislang keine Gendersternchen. ©Foto: picture alliance / /Bildagentur-online/Ohde

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) überlässt es den Schulen, wie sie mit Genderzeichen in Aufsätzen und Prüfungen umgehen. Warum das dem Verband Bildung und Erziehung nicht gefällt.

Stuttgart - Eine „einheitliche“ Regelung, wie Schulen mit Gendersternchen und anderen Genderzeichen in Aufsätzen und Prüfungen umgehen sollen. Das wünscht sich Gerhard Brand, Vorsitzender des Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Er reagiert damit auf eine Meldung unserer Zeitung, in der Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) es den Schulen überlässt, wie sie die Verwendung solcher Zeichen bewerten.

„Es ist gut, wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule für geschlechtergerechte Sprache sensibilisiert werden, und das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist ja auch im Bildungsplan verankert“, sagte Schopper unserer Zeitung und fügte an: „Und gut ist es auch, wenn Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Schreibweise bezüglich der Sonderformen beim Gendern vereinbaren.“

Druck „meinungsstarker Elternschaft“

- Anzeige -

Indem das Ministerium die Entscheidung den Schulen überlasse, erweise es diesen einen „Bärendienst“, so Brand. „Dadurch, dass jetzt jede Schule selbst entscheiden soll, setzt man sie dem Druck der meinungsstarken Elternschaft aus. Wir erwarten eigentlich den Schutz der Lehrkräfte und Schulleitungen durch den Dienstherrn.“ Außerdem sehe der VBE die Gefahr, dass wenn Schulen unterschiedlich vorgehen, dies zu einer uneinheitlichen Schreibweise führe. „ Wir fordern eine klare, einheitliche Regelung, orientiert am Duden und den Empfehlungen der Rechtschreibrats.“ Auf Nachfrage betont der VBE, dass man selbst weder für noch gegen das Gendersternchen sei.

Der Duden verwendet bislang keine Genderzeichen. Generell gilt in Schulen bei der Vermittlung der Deutschen Sprache ebenso wie bei der Korrektur von Aufsätzen das Amtliche Regelwerk für die deutsche Orthografie. Dessen Urheberinnen und Urheber vom Rat für deutsche Rechtschreibung hatten zuletzt die Aufnahme von Gendersternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt, mit der die Vielfalt der Geschlechter zum Ausdruck kommen soll, nicht empfohlen. Auch in Schulbüchern wird bislang nicht in dieser Form gegendert.

 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Region

01.12.2023
Region
Zum ersten Mal ist ein Luchsweibchen in Baden-Württemberg ausgewildert worden. Seine Mission: Arterhalt.
Wegen einer geplanten Vollsperrung müssen Autofahrer am Wochenende (02./03.12.2023) auf der Autobahn A8 bei Pforzheim erneut Umwege in Kauf nehmen und kilometerlange Staus einplanen.
01.12.2023
Region
Die Autobahn 8 wird in den kommenden Tagen zur Sackgasse. Wegen Bauarbeiten ist sie bei Pforzheim wieder voll gesperrt. Umleitungen führen an der Großbaustelle vorbei. Das Navi ist da keine Hilfe.
30.11.2023
Region
Ein verdächtiges Gepäckstück an einem Gleis am Freiburger Hauptbahnhof löst einen Großeinsatz aus. Drei Gleise und eine Haupthalle müssen geräumt werden. Die Hintergründe sind noch unklar.
30.11.2023
Region
Vor dem Hintergrund steigender Baupreise und Zinsen drohen die Kosten für die Klinikreform Agenda 2030 des Ortenaukreises weiter zu steigen.
29.11.2023
Region
Für den Brand in einer Dachgeschosswohnung in Baden-Baden-Ooscheuern soll laut Polizei ein technischer Defekt verantwortlich sein. Bei dem Brand gab es einen leicht Verletzten und einen Schaden von 250.000 Schaden. Die Wohnung ist nun unbewohnbar.
29.11.2023
Region
Mit mehr als 4,5 Promille ist am Dienstagnachmittag ein 52 Jahre alter Autofahrer von der Polizei kontrolliert worden. Nun muss er mit einem Strafverfahren rechnen.
28.11.2023
Region
Wurde Ex-Tennisstar Boris Becker in einem Fernsehbeitrag herabgewürdigt? Der dreifache Wimbledon-Sieger klagte in der Sache gegen Comedian Oliver Pocher. Nun entscheidet die zweite Instanz.
27.11.2023
Region
Nachdem heute Nachmittag ein Fußgänger von einem Bus erfasst wurde, ist der Rettungsdienst mit einem Hubschrauber im Einsatz. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, sei noch nicht klar. Laut Polizei wurde der Mann beim Unfall schwer verletzt.
Symbolbild.
27.11.2023
Region
Die Polizei hat im Landkreis Rastatt zwei mutmaßliche Wilderer festgenommen. Die zwei Männer sollen gegen das Waffengesetz verstoßen haben.
Raser aus der Schweiz und Deutschland, sollen im jeweiligen Nachbarland, künftig verstärkt zur Kasse gebeten werden.
27.11.2023
Engere Kooperation mit der Schweiz geplant
Zoll und Polizei in der Schweiz und Deutschland sollen im Laufe des kommenden Jahres enger zusammenarbeiten, um Raser konsequenter zur Kasse zu bitten. Bisher gibt es für sie meist erst bei einer Wiedereinreise Probleme. Das soll sich ändern.
24.11.2023
Region
Ein Junge soll ein minderjähriges Mädchen am Mittwoch in Baden-Baden sexuell belästigt haben. Später soll er zum Tatort zurückgekommen sein und sie gewaltsam aufgefordert haben, ein Bild aus ihrem Mobiltelefon zu löschen, auf dem er mutmaßlich zu erkennen war.
24.11.2023
Region
Der unter anderem für Autobatterien wichtige Rohstoff Lithium soll in erheblichem Maßstab aus dem Oberrheingraben gefördert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Das Stadtquartier Rée Carré bietet viele verschiedene Aktionen in der Adventszeit an.
    25.11.2023
    Offenburg: Aktionen und Events im Stadtquartier
    In der Adventszeit pflegt das Rée Carré lieb gewonnene Traditionen. Das Stadtquartier erstrahlt im Lichterglanz und bietet neben Glühwein und den vertrauten vorweihnachtlichen Düften ganz besondere Events, um die besinnliche Zeit zu begehen.
  • Petro Müller, Inhaber des Autohauses Baral in Lahr (rechts), und sein Sohn Gerrit suchen noch einen Mechatroniker, um das Team zu verstärken. 
    21.11.2023
    Im Suzuki-Autohaus Baral wächst die nächste Generation heran
    Das Suzuki-Autohaus Baral in Lahr hat sich auf Kleinwagen – neu und gebraucht - spezialisiert. Inhaber Petro Müller und sein Team setzen auf Beratung und Meisterservice in der Werkstatt.
  • Sie halten die Tradition des Bierbrauens hoch im Brauwerk (von links): Der neue Betriebsleiter und Braumeister Martin Schmitt, Geschäftsführer Oliver Braun, Ulrich Nauhauser, der ausgeschiedene Betriebsleiter und Braumeister, sowie Rick Pfeffer, der neue Braumeister.
    21.11.2023
    Brauwerk Baden: Immer am Puls der Zeit
    Die alte und neue Generation der Braumeister des Brauwerks Baden bieten den Kunden neben traditioneller Braukunst auch nachhaltige Ideen und neue Trends.
  • Marc Karkossa, Peter Sutter und Luis Weber (von links) haben das Start-Up Dyno aus der Taufe gehoben. 
    20.11.2023
    Offenburger Start-Up startet Großoffensive in Offenburg
    Mehr Geld im Alter: Das Offenburger Unternehmen "Dyno" will Arbeitnehmern Gutes tun. Die Mission des Start-ups: "Dyno rettet die Rente!"