Tübinger Oberbürgermeister nach Impfstoff-Rückschlag

Palmer: „Curevac hat eine erfolgreiche Zukunft“

Christine Keck
Lesezeit 2 Minuten
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17. Juni 2021
Boris Palmer hat an einer Curevac-Impfstoffstudie teilgenommen und ein Placebo erhalten. Inzwischen hat er sich mit Biontech nachimpfen lassen.

Boris Palmer hat an einer Curevac-Impfstoffstudie teilgenommen und ein Placebo erhalten. Inzwischen hat er sich mit Biontech nachimpfen lassen. ©Foto: imago images/Ulmer

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer glaubt trotz der geringeren Wirksamkeit an eine Zulassung des Impfstoffs von Curevac. Er sei fest davon überzeugt, dass das Tübinger Unternehmen noch Großes vorhabe.

Tübingen - Die schlechte Nachricht, dass der Curevac-Impfstoff bisher nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent hat, sieht der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) gelassen. „Die Technologie, die in Tübingen erfunden wurde, funktioniert. Das ist erst mal ein Erfolg.“ Noch müssten die Ergebnisse von 80 Probanden ausgewertet werden, dann werde man in wenigen Wochen sehen, ob der Impfstoff nicht doch die erforderlichen 50 Prozent Wirksamkeit erreiche und zugelassen werde. „Ich bin da optimistisch“, sagt Palmer. Schließlich sei es angesichts der neuen Virusvarianten wesentlich schwieriger geworden, eine hohe Wirksamkeit zu erreichen. „Keiner weiß, ob Curevac schlechter ist als Biontech“, sagt Palmer. „Der hat die 90 Prozent lediglich bei der Wuhan-Variante erreicht.“

Palmer hält die Investition des Bundes für richtig

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Dass das Aushängeschild für den Hochtechnologiestandort Tübingen einen Dämpfer erhalten hat, hält Palmer nicht für besorgniserregend. „Die Firma macht mit voller Kraft weiter, die stellen ständig ein.“ Auf bald 1000 Mitarbeiter schätzt Palmer die Zahl der Beschäftigten, der Ausbau der großen Produktionshalle für Impfstoff laufe. Bei der Grundsteinlegung war der Oberbürgermeister dabei, 2022 soll die Produktion starten. Die millionenschwere Investition des Bundes in das Unternehmen bewertet Palmer als richtigen Schritt. „Wer investiert, riskiert. Letztlich ist das immer noch ein Riesengeschäft.“ Der Bund habe als Großaktionär über seine Förderbank zugegriffen, als es noch günstig war.

Der Tübinger OB musste sich nachimpfen lassen

Das Vertrauen Palmers in den Curevac-Impfstoff ist ungebrochen. Er hat sich nicht nur noch seit Monaten für eine Notfallzulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur stark gemacht. Der 49-Jährige ließt sich als Testperson im Rahmen einer Studie vergangenes Jahr auch den Impfstoff spritzen. Wie er vor Kurzem erfuhr, hatte er aber nur ein Placebo erhalten und somit keinen Schutz. „Jetzt bin ich mit Biontech geimpft worden“, sagt Palmer. „Ich hätte mich aber nicht nachimpfen lassen, wenn ich tatsächlich Curevac bekomme hätte.“

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