Tod eines Wohnsitzlosen in Rottweil: Totgeprügelt wegen eines Handys?
Ein 29 Jahre alter Wohnsitzloser soll einen anderen so schwer verletzt haben, dass dieser an den Verletzungen Mitte August im Krankenhaus gestorben ist. Der Verdächtige wurde festgenommen. Er bestreitet die Gewalttat.
Beamte der Kriminalpolizeidirektion Rottweil haben vergangenen Donnerstag einen 29 Jahre alten Wohnsitzlosen festgenommen, der im Verdacht steht, Anfang August einem 33-jährigen Wohnsitzlosen unter Gewalteinwirkung das Handy geraubt und so schwer verletzt zu haben, dass er am 16. August in einer Klinik verstorben ist. Das teilt die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Konstanz mit.
Das 33-jährige Opfer der Tat war am 6.August nach Hinweisen von Anwohnern im Stadtgraben mit Kopfverletzungen, Hämatomen und Schürfwunden aufgefunden und vom Rettungsdienst in eine Klinik eingeliefert worden.
Seinen damaligen Angaben gegenüber der Polizei zufolge habe er sich die Verletzungen bei einem Sturz zugezogen, heißt es.
Eine Gewalttat verneinte er. Trotz ärztlichen Behandlungen in mehreren Kliniken verschlechterte sich der Zustand des Mannes in den darauffolgenden Tagen zusehends, bis er letztendlich an den Folgen seiner schweren Kopfverletzung verstarb.
Die durchgeführte Obduktion des Leichnams ergab Anzeichen auf eine vorangegangene äußerliche Gewalteinwirkung, die letztendlich zum Tod des 33-Jährigen geführt hat. Das teilt die Staatsanwaltschaft weiter mit.
Mobiltelefon bei 29-Jährigem aufgefunden
Die eingeleiteten Ermittlungen der Polizei ergaben bald Zweifel an den Angaben zur Herkunft seiner Verletzungen. Es lagen Hinweise auf ein vorangegangenes Raubdelikt vor, bei dem der jetzt festgenommene 29-Jährige das Mobiltelefon des Verletzten unter Gewaltanwendung an sich genommen hatte.
Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Umstand, dass das Mobiltelefon des 33-Jährigen bei ihm aufgefunden wurde, erhärteten den Verdacht gegen ihn, weshalb die Staatsanwaltschaft Rottweil beim zuständigen Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den bereits polizeilich bekannten Mann erwirkte, heißt es weiter.
Der 29-Jährige, der sich zu dem Delikt nicht äußert und einen Verteidiger eingeschaltet hat, wurde am vergangenen Freitag einem Haftrichter vorgeführt.
Dieser ordnete Untersuchungshaft an, worauf der Verdächtige in eine Haftanstalt eingewiesen wurde.