Die Mittelbadische Presse hat mit den Gründern und Geschäftsführern der Kärcher & Schuler Capital Management GmbH in Oberkirch, Samuel Kärcher und Richard Schuler, gesprochen, um die sichersten Wege zur finanziellen Unabhängigkeit zu beleuchten. Sie erläutern, warum der Kapitalmarkt hervorragende Chancen bietet und warum Diversifikation der Schlüssel ist.

Was macht den Kapitalmarkt zur besten Wahl für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge?

Schuler: Der Kapitalmarkt bietet langfristig die besten Chancen, weil er auf globaler Ebene agiert. Durch Investitionen in Unternehmen weltweit können Anleger von der Entwicklung verschiedener Regionen und Branchen profitieren. Die breite Streuung, die man durch den Kapitalmarkt erreicht, hilft dabei, Risiken zu minimieren. Ein gut diversifiziertes Portfolio macht es möglich, flexibel auf Krisen oder Marktveränderungen zu reagieren und dennoch langfristig stabile Renditen zu erzielen.

Kärcher: Der Kapitalmarkt ist agil und ermöglicht es, sich nicht auf einzelne Märkte oder Branchen zu verlassen. Unternehmen passen sich ständig an veränderte Rahmenbedingungen an, und als Anleger profitiert man von dieser Dynamik. Der Zinseszinseffekt ist einer der größten Vorteile, den viele Menschen unterschätzen. Ein weiterer Vorteil des Kapitalmarkts ist, dass der Aufwand im Vergleich zu anderen Anlageklassen, wie etwa Immobilien, sehr begrenzt ist. Man kann ortsunabhängig investieren und muss sich nicht um Verwaltung oder Instandhaltung kümmern.

Was bedeutet es zu diversifizieren, und warum ist das der sicherste Weg?

Kärcher: Diversifikation bedeutet, das Risiko zu streuen, indem man in verschiedene Branchen, Länder und Anlageklassen investiert. Ein breit gestreutes Portfolio reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Märkten oder Sektoren. Nehmen wir das Beispiel der Sanktionen gegen Russland: Während in Europa die Energiepreise stark anstiegen, konnten indische Rohstoffunternehmen von der Situation profitieren. Diese Unternehmen kauften russisches Öl und Gas günstig ein und verkauften es mit erheblichem Gewinn weiter an Europa. Die Aktienkurse dieser Unternehmen stiegen, ein global diversifizierter Investor konnte von solchen Entwicklungen profitieren, während andere Märkte unter Druck standen.

Schuler: Diversifikation schützt vor den Schwankungen. Kein Markt und keine Branche kann dauerhaft stabil bleiben, aber wenn man sein Kapital auf verschiedene Länder und Sektoren verteilt, lässt sich das Risiko besser kontrollieren. So können wir auch in Krisenzeiten Chancen nutzen und auf die Erholung der Märkte setzen.

Wie sieht es mit der Verfügbarkeit und den Renditen am Kapitalmarkt aus?

Schuler: Ein großer Vorteil von Wertpapieranlagen ist die Verfügbarkeit. Während andere Anlagen oft lange Liquidationsphasen haben, lassen sich Wertpapiere schnell und flexibel verkaufen.

Kärcher: Die Renditen des Kapitalmarktes sind langfristig gesehen besonders stark. Etwa wenn Sie mit 35 Jahren einmalig 25.000 Euro investieren und 500 Euro monatlich über 30 Jahre hinweg anlegen, hätten Sie auf Basis einer historischen Rendite von jährlich 7,5 Prozent bis zum Renteneintritt ein Vermögen von etwa 1,3 Millionen Euro aufgebaut. Der Effekt des Zinseszinses wird oft unterschätzt.

Schuler: Das frühe Sparen für Kinder ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit. Wenn Eltern das Kindergeld von 250 Euro pro Monat für 20 Jahre in ein weltweit diversifiziertes Wertpapierportfolio anlegen, hat das Kind zum 20. Geburtstag ein Vermögen von rund 135.000 Euro. Wenn das Geld weiter investiert bleibt, beträgt das Depot zum Renteneintritt mit 65 Jahren etwa 3,5 Millionen Euro. Alternativ könnte auch eine einmalige Investition von 32.000 Euro bei der Geburt dasselbe Ergebnis erzielen.

Welche Möglichkeiten haben Anleger im Ruhestand?

Schuler: In der Entnahmephase ist es wichtig, die Anlagen klug zu steuern. Durch eine sinnvolle Mischung aus Aktien und Anleihen lassen sich Schwankungen reduzieren, und die Erträge stabilisieren sich. Eine Regel lautet: 3,5 Prozent des Kapitals können jährlich entnommen werden, ohne dass das Vermögen aufgebraucht wird, selbst unter Berücksichtigung der Inflation.

Kärcher: Wer beispielsweise ein Vermögen von 1,3 Millionen Euro aufgebaut hat, kann monatlich etwa 3700 Euro entnehmen, ohne dass der Kapitalstock angegriffen wird. Bei einem Vermögen von 2,5 Millionen Euro wären es rund 7200 Euro monatlich und bei 3,5 Millionen Euro sogar 10.200 Euro – alles, ohne das Kapital zu reduzieren. Es gibt auch einen steuerlichen Vorteil. Kapitaleinkünfte werden mit einem festen Satz von 26,375 Prozent besteuert, während andere Einkünfte unter den persönlichen Steuersatz fallen.

Wie schätzen Sie Immobilien als Altersvorsorge ein?

Schuler: Immobilien haben ihren Platz in der Altersvorsorge, aber auch sie sind nicht ohne Risiken. Die Preise schwanken, es gibt regulatorische Eingriffe oder Veränderungen im Umfeld. Wir sind keine Experten für Immobilien, aber auch hier gilt: Diversifikation ist wichtig. Immobilien sollten nur Teil des Portfolios sein. ⇒red/maz

Die Kärcher & Schuler Capital Management GmbH bietet individuelle Anlagelösungen für private und
institutionelle Kunden, mit Fokus auf Sicherheit und langfristigen Vermögensaufbau.