0:1 gegen Dorfmerkingen: SV Linx lässt zu viele Chancen liegen
Hatte das Team von Trainer Thomas Leberer im Mittwochspiel beim Göppinger SV (1:1) noch einen Überraschungssieg knapp verpasst, so ist nach zwei englischen Wochen festzustellen, dass so langsam die Körner ausgehen. Der SV Linx rutscht kontinuierlich Tabellenplatz um Tabellenplatz (16.) nach unten und musste den Samstagsgegner (14.) an sich vorbeiziehen lassen.
Kampfspiel
Für den 70-jährigen Gästecoach und Ex-Profi Helmut Ditterle ist Linx ein gutes Pflaster. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr entführte er mit den Sportfreuden von der Ostalb mit einem 2:1-Sieg ebenfalls drei Punkte aus Linx. Damals traf Marc Callego zweimal, diesmal erzielte er das Tor des Tages. „Es war ein reines Kampfspiel, Linx hatte in der ersten Halbzeit drei Großchancen, wenn die reingehen, wird es für uns unmöglich hier, was zu holen“, sah Ditterle die Lage realistisch.
Kampf, Engagement und Siegeswille zeigten die Platzherren von Beginn an, aber das große Manko ist der Angriff, denn da herrschte zuweilen Funkstille.
Gleiche Startelf wie Mittwoch
Thomas Leberer trat mit dem gleichem Aufgebot wie in Göppingen an, aber zu Hause ging diese Taktik nicht auf. Selbst das Spiel machen zu müssen, liegt dem SV Linx nicht, zumal Offensivpersonal wie Lukas Martin, Nathan Recht oder Maximilian Sepp zunächst auf der Bank saß. Auf den Außenbahnen spielten mit Kevin Feger und Tarik Aras eigentlich Abwehrspieler, die Doppelspitze Dussot/Assenmacher tat sich gegen Dorfmerkingens Innenverteidiger, die im Mittwochspiel noch vier Gegentreffer kassiert hatten, schwer. Vor allem der baumlange Yannik Schmidt scheute kompromissloses Ball wegschlagen nicht. So blieb es bei zwei Distanzschüsse des ständigen Spielantreibers Sinan Gülsoy, die Gästekeeper Christopher Junker mit sehenswert entschärfte.
2:0 zur Pause war möglich
Pech hatte Tarik Aras kurz vor der Pause, dass nach strammem Flachschuss aus spitzem Winkel Michael Schienle den Ball von der Torlinie kratzte. „Wenn wir mit 2:0 in die Pause gehen, ist das Thema durch“, war sich Leberer mit Trainerkollege Dietterle einig.
Nach der Pause glänzte Jean-Gabriel Dussot, der in ständiger Doppelbewachung, war, mit einem tollen Dribbling, aber der Abschluss war weniger sehenswert.
Der Gast gab nach und nach seine Defensivhaltung auf, worauf Thomas Leberer reagierte und mit Oguzhan Tasli und Lukas Martin die Erfolgsjoker vom Mittwoch einwechselte. Martin machte auch gleich richtig Druck, scheiterte aber aus kurzer Distanz an der Fußabwehr von Keeper Junker.
0:1 aus dem Nichts
Dann kippte die Partie, weil der agilste Gästestürmer Marc Gallego aus dem Nichts heraus die Gästeführung erzielte. Nach halbhoher Rechtsflanke hechtete er in den Ball, erwischte SVL-Keeper Künstle auf dem falschen Fuß und köpfte zum 0:1 (65.) ein. „Heute hat man gesehen, wie man aus gar keiner Chance ein Tor machen kann. Wir hätten unsere Möglichkeiten in der ersten Halbzeit nutzen müssen“, meinte der Linxer Coach enttäuscht.
Was nach dem Gegentor folgte, war eindeutig den sechs Spielen in drei Wochen geschuldet. Obwohl Kapitän Adrian Vollmer in die Angriffsspitze wechselte, Leberer mit Joel Joseph und Maximilian Sepp sein Wechselkontingent bis auf den mit einer Rippenprellung geplagten Nathan Recht ausschöpfte, gelang es dem SV Linx nicht mehr, den nötigen Druck aufzubauen um gegen den in der Abwehr souverän agierenden Gast wenigsten einen Punkt zu holen.
Nun kommt Rielasingen
Thomas Leberer musste erst mal kräftig durchatmen, um die Niederlage zu verdauen: „Wir haben vieles richtig gemacht, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber eben kein Tor erzielt“, stellte der Linxer Coach nüchtern fest.
Am Samstag kommt der 1. FC Rielasigen-Arlen ins Hans-Weber-Stadion. Die Hegauer schwimmen nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Villingen als Tabellenfünfter auf Wolke sieben.
SV Linx – Spfr. Dorfmerkingen 0:1 (0:0)
Linx: Künstle - Meyer, Schwenk, Vollmer, Sert (64. Sepp) – Gülsoy, Riff – Feger, Assenmacher (58. Tasli), Aras (75. Joseph) – Dussot (58. Martin).
Dorfmerkingen: Junker – S. Pesic (46. Schwarzer), Janik, Schmidt, Schiele, Gunst, D. Pesic, Scarelli (68. Scherer), Werner (91. Avigliano), Mutlu (80. Renner), Gallego.
Schiedsrichter: Bugglin (Weil) – Zuschauer: 260
Tor: 0:1 Callego (65.).