1. FC Nürnberg stoppt den Karlsruher SC
Einen Sieger verdient hatte das Zweitligaspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Nürnberg im Grunde genommen nicht. Die fußballerisch schwache und chancenarme Auseinandersetzung lief lange Zeit auf ein gerechtes und torloses Unentschieden hinaus. In der 90. Minute allerdings gesellte sich Fortuna zu den Gästen. Ein Karlsruher Befreiungsschlag blieb in den eigenen Reihen hängen und fiel Manuel Schäffler vor die Füße. Mats Möller Daehli bescherte Nürnberg schließlich einen sehr glücklichen 1:0-Erfolg.
Gästetrainer Robert Klauß sprach anschließend von einem „Lucky Punch“. Kollege Christian Eichner gab zu, dass sich der Nürnberger Sieg „in meinem Inneren“ angedeutet habe und bezeichnete diesen auch als „nicht unverdient“. Der Gegner habe ein, zwei, drei Aktionen mehr im Karlsruhe Strafraum gehabt, und die klareren Chancen. „Wir hatten über 90 Minuten keine einzige Möglichkeit, von der ich sagen kann: Wir hätten das Tor machen müssen.“
Acht Spiele ungeschlagen
Dass seine Schützlinge nach acht Spielen ohne Niederlage erstmals den Platz wieder geschlagen verlassen mussten, haben sie sich aber großenteils selbst zuzuschreiben. Nach einer Verletzungspause (Muskelfaserriss) kehrte Linksverteidiger Philip Heise gegen seine Ex-Mannschaft in die Karlsruher Anfangsformation zurück. Ansonsten schickte Trainer Christian Eichner die zuletzt in Sandhausen 3:2 erfolgreiche Mannschaft aufs Feld.
5:0 Ecken, aber keine Torchance
Die bestimmte in den ersten 45 Minuten zwar das Spiel und erarbeitete sich vor der Pause ein Eckballverhältnis von 5:0, gefährlich ins letzte Drittel vor dem Nürnberger Tor aber kam sie im Grunde genommen nicht. Zumindest ansatzweise sorgte Benjamin Goller über rechts dreimal für einen erhöhten Pulsschlag bei den Gästen. Ein erfolgreicher Abschluss (10.) oder ein „tödlicher“ letzter Pass (15., 20.) gelang Karlsruhes flinkem Rechtsaußen aber – auch mangels gut postierter Abnehmer – nicht.
Fabian Nürnberger vergibt
Nürnberg hingegen hatte zwei sehr gute und eine gute Chance, in Führung zu gehen. In der zwölften Minute fing KSC-Keeper Marius Gersbeck eine flache Hereingabe von Tim Handwerker gerade noch vor dem einschussbereiten Manuel Schäffler ab. Und nach etwas mehr als 20 Minuten wollten Gersbeck, Christoph Kobald und Robin Bormuth – wie so oft in dieser Partie – hinten raus kombinieren, vertändelten aber den Ball. Gästespieler Fabian Nürnberger aber wusste die bis dahin beste Tormöglichkeit des Spiels nicht zu nutzen – sein Heber Richtung leeres KSC-Tor wurde von Kobald abgefangen. Auch Nikola Dovedan hätte nach einer Auflage von rechts von Dennis Borkowski den „Club“ noch in Führung schießen können – traf aber den Karlsruher Kasten nicht (42.).
Höhepunkte Mangelware
Echte Höhepunkte waren also Mangelware. Die Hausherren wirkten offensiv ein bisschen schläfrig und kamen nicht mit der von ihrem Trainer geforderten „Klarheit“ ins letzte Drittel vor dem Gehäuse der Franken.
Am schwachen Niveau der chancenarmen Begegnung änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Der KSC schien zwar nach etwa einer Stunde auf den Erfolgsweg einbiegen zu können, ließ aber die nötige Entschlossenheit und das erforderliche Risiko vermissen. Der „Abnutzungskampf“, so Eichner, lief auf ein 0:0 hinaus. Trotzdem hätte in der 89. Minute Malik Batmaz – mit etwas Glück – das Siegtor für den KSC machen können. Sein Schuss aber wurde von der Nürnberger Abwehr entschärft. Im Gegenzug traf dann Möller Daehli die Platzherren ins Herz.