50. Motorradtrial-Veranstaltung des MSC Hornberg am Wochenende
Wenn der MSC Hornberg sein diesjähriges Jubiläums-Motorradtrial startet, kann er auf eine lange, wechselvolle und nicht immer einfache Geschichte dieser Veranstaltung zurückblicken. An diesem Wochenende geht die 50. Auflage über die steinige Bühne.
Hornberg. Ziemlich bald nach der Gründung des Vereins anno 1964 waren einige Mitglieder in der Sportart »Motorradtrial« unterwegs. Und 1969 veranstaltete der Motorsportclub Hornberg bereits sein eigenes Motorradtrial-Wochenende. Während damals vorwiegend in Eigenarbeit umgebaute Motorräder im Einsatz waren, sind die heutigen Sportgeräte Spezialteile – leicht, wendig und trotzdem robust. Auch die Ausstattung der Sportler hat sich natürlich im Laufe der Jahrzehnte geändert. Während zu Beginn Blaumann, Schiebermütze und Arbeitsschuhe als Wettbewerbsoutfit durchgingen, geht heute ohne Helm, Stiefel und Protektoren gar nichts.
Auch der Austragungsort war nicht immer der Gleiche, immer wieder musste aus unterschiedlichen Gründen neues Terrain gesucht werden. Dem »Siehdichfür« auf dem Hardt folgten Gesundbrunnen und Rubersbach in Hornberg sowie der Steinbruch Uhl in Niederwasser.
Die Motorradtrialer gelten als »ein harter Haufen« und starten bei jedem Wetter, was bisweilen das Auswertungsteam an die Grenzen bringt. So mussten einmal die Auswertungskarten – vom Dauerregen total aufgeweicht – am Ofen im Bauwagen getrocknet werden, damit überhaupt eine Auswertung möglich war. Nach dem Trocknen war dann Kopfrechnen angesagt, und eine Ergebnisliste mit drei Durchschlägen per mechanischer Schreibmaschine listete Sieger und Platzierte auf. Dank moderner Technik informieren sich die Sportler heute zwischen den Runden über Zwischenstände und Strafpunkte. Es kommt auch schon mal vor, dass eine Sektion sich über Nacht in ein Wasserloch verwandelt und gestrichen werden muss.
Keine Rabauken, sondern Sportler
Anfängliche Skepsis und Befürchtungen, dass sich hier »Halbstarke« und »Rabauken« unkontrolliert austoben könnten, legten sich mit den ersten Erfolgen. Nachdem sich unter anderem Willi Lauble, der 2015 verstarb, und Werner Braun sich dieser Sportart verschrieben hatten, war das Interesse daran einer der Gründe für die Etablierung einer eigenständigen Jugendgruppe im Verein. Mit Martin Hengstler und Dieter Lauble unternahmen dort Mitglieder des MSC ihre ersten Versuche im Motorsport, die heute noch dabei sind, wenn auch in anderen Sparten.
Aktuell erfolgreich unterwegs sind für den MSC Mika Kraft (am vergangenen Wochenende in Köngen mit Platz 8 und 9) und Ludwig Bucholz (2. Platz) in ihren jeweiligen Leistungsklassen. Joschka Kraft, Ausnahmetalent des MSC, muss derzeit noch verletzungsbedingt pausieren. Er lieferte 2017 Spitzenleistungen ab und wurde in den Deutschland-Kader berufen. Wenn er ab kommendem Montag wieder trainieren darf, hat er eine anstrengende Aufholjagd vor sich.
Überregionale Wettbewerbe
Der MSC Hornberg veranstaltet am Wochenende auf seiner Anlage seine 50. Motorradtrial-Veranstaltung. Am Samstag, 23. Juni, sind die Starts um 11 Uhr und dann um 13 Uhr für Rennen der Baden-Württemberg-Jugendtrialmeisterschaften. Die Sieger werden gegen 17.30 Uhr geehrt. Am Sonntag wird um 9 Uhr und um 13 Uhr gestartet, dann stehen Wettbewerbe im Rahmen des internationalen Bodensee-Pokals auf dem Programm dieses Jubiläumswochenendes, auch Fahrer aus Österreich und aus der Schweiz sind dabei.juk