Auch im südbadischen Derby gegen den TV Willstätt patzt die SG nicht
Am Samstagabend war in der Ludwig-Jahn-Halle in Teningen alles für ein Derby angerichtet. Beide Mannschaften überzeugten bereits letztes Wochenende. Der TV Willstätt hatte sich im Ortenau-Derby gegen den TuS Schutterwald mit 31:19 durchgesetzt und sich somit reichlich Selbstvertrauen geholt. Auf der anderen Seite gewann die SG in einem Abnutzungskampf das Topspiel gegen den VfL Waiblingen. Beim Blick auf die Tabelle lag die Favoritenrolle klar bei der SG. Wer sich jedoch etwas mit Derbys im Handball auskennt, weiß, dass solche Spiele ihre eigenen Gesetze schreiben und die Tabellensituation daher kein Indikator für den Spielverlauf ist. Trainer Jonas Eble musste auf seinen zentralen Deckungsspieler Jonas Meyer verzichten, der sich aufgrund einer Knieverletzung abgemeldet hatte. Willstätt reiste mit vollem Stammkader und großem Fanlager an. Die besten Voraussetzungen für das Südbaden-Derby vor nahezu ausverkaufter Kulisse waren somit geschaffen.
Den vermeintlich besseren Start hatten die Hausherren. Die Teninger Abwehr ließ im Willstätter Angriff keinen Spielfluss zu, gewann immer wieder den Ball und konnte dem Spiel ihren eigenen Stempel aufdrücken. So ergaben sich etliche klare Torchancen sowie Tempogegenstöße aufgrund der konsequenten Abwehrarbeit. Jedoch war das Torekonto beider Mannschaften anfangs ausgeglichen. Grund dafür war Willstätts Schlussmann Maxime Duchene, der viele freie Würfe parierte und so Willstätt im Spiel hielt. Gästetrainer Rudi Fritsch konnte mit dem Auftreten seiner Mannschaft in den Anfangsminuten nicht zufrieden sein und nahm beim Stand von 4:3 in der 6. Minute bereits seine erste Auszeit. Nach der Auszeit erhöhte die SG auf 7:3, musste aber dann in Unterzahl den 10:10-Ausgleich hinnehmen. Die SG ließ in dieser Phase den Ball zu wenig laufen und brachte sich so selbst immer wieder in schwierige Situationen. Grund genug für Trainer Jonas Eble, seine Mannschaft in einer eigenen Auszeit neu einzustellen. Danach fanden die Jungs wieder zu ihrem eigenen Spiel, scheiterten allerdings abermals an Gästetorwart Maxime Duchene. Auf der anderen Seite kam Willstätt oft über Schlagwürfe zum Torerfolg. Somit ging es mit einer 18:19-Führung für den TV Willstätt in die Halbzeitpause.
Trotz des Rückstands war Trainer Jonas Eble nicht allzu sehr beunruhigt, denn der Rückstand resultierte nicht aus dem besseren Spiel der Gäste, sondern aus den Fehlern seiner Mannschaft. Mit einer offensiven Abwehr in Durchgang zwei sollten die Willstätter weiter vom Tor weggehalten werden.
Dieser Plan ging dann auch zu Beginn der zweiten Hälfte auf. Willstätt musste deutlich mehr investieren, um zum Torerfolg zu gelangen. Auch im Teninger Angriffsspiel wurde im Abschluss noch konsequenter agiert, sodass mit einem 7:2-Lauf zum 27:23 die Führung übernommen und ein kleines Polster aufgebaut wurde. Danach agierten die Hausherren durchweg dominant. Immer wieder im Tempospiel erfolgreich und in der Abwehr zupackend, hielt die SG die Gäste auf Abstand, deren Kräfte allmählich zu schwinden begannen. V
or allem im Abschluss fehlte den Willstättern nun die letzte Konsequenz, wodurch sich Clement Gaudin das ein oder andere Mal auszeichnen konnte. Auch eine Manndeckung gegen Pascal Bührer, der in der zweiten Halbzeit Willstätt vor einige Aufgaben stellte, brachte keinen Bruch ins Teninger Angriffsspiel. Seine Nebenleute Sebastian Endres und Maurice Bührer gestalteten den Angriff und setzten ihre Mitspieler immer wieder in Szene, wodurch sich die Führung bis zum 36:29, sieben Minuten vor Schluss, ausbaute. Die SG ließ bis zum Schluss nichts mehr anbrennen und gewann das Südbaden-Derby letztendlich verdient mit 40:33.
Somit steht die SG weiterhin verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der Regionalliga BW. Nächste Woche ist die SG bei der TSG Söflingen zu Gast, welche nach dem Unentschieden gegen Willstätt und dem Sieg über den TuS Schutterwald den letzten Tabellenplatz verlassen hat und mit 3:21 Punkten wieder den Anschluss an die untere Tabellenhälfte gefunden hat. Die Ausgangslage ist somit klar: Die Teninger werden mit reichlich Selbstvertrauen, aber auch mit der erforderlichen Menge an Respekt die Reise in den Ulmer Stadtteil antreten, um die nächsten zwei Zähler auf dem Punktekonto verbuchen zu können.