Bei Re-Start des SC Sand in Frankfurt ist vorne Sand im Getriebe

Für Marina Georgieva (rechts im letzten Spiel des SC Sand vor der Corona-Zwangspause gegen Leverkusen) könnte die Saison verletzungsbedingt gelaufen sein. ©Christoph Breithaupt
Für den SC Sand begann der Re-Start der Saison mit einer 1:3-Niederlage beim 1.FFC Frankfurt und einer unglücklichen Verletzung von Marina Georgieva bereits im Vorfeld.
Eigentlich hatte Marina Georgieva die vergangene Woche ganz anders geplant. Für die 23-Jährige standen ihre Abiturprüfungen im Terminkalender. Zugunsten des SC Sand verschob die österreichische Nationalspielerin mit bulgarischen Wurzeln diese jedoch auf September, um mit der Mannschaft die einwöchige Quarantäne in einem Oberkircher Hotel anzutreten. Ihre professionelle Einstellung sollte sich indes nicht auszahlen. Die Abwehrspielerin verletzte sich zwei Tage vor dem Re-Start der Frauenfußball-Bundesliga, der für den SC Sand am Freitagabend mit einer 1:3-Niederlage beim 1.FFC Frankfurt begann, schwer am Sprunggelenk. Diagnose: Riss des vorderen Außenbandes. Wie lange Georgieva ihrem Team fehlt, ist ungewiss.
Anstatt im Stadion am Brentanobad in Frankfurt aktiv auf dem Grün musste sie auf der Tribüne – mit gebührendem Sicherheitsabstand zum Sportlichen SC-Leiter Sascha Reiß und freilich mit Mundschutz – passiv mitverfolgen, dass beim SC gerade in der Offensive noch Sand im Getriebe steckt. Die Niederlage bei Deutschlands Traditionsverein war in dieser Höhe verdient.
„Leider zeitnah“ das 1:1 bekommen
Trotz des 1:3 sah Sands Trainer Sven Thoß den Neustart nicht allzu negativ: „Wir sind mit unserem frühen Tor gut ins Spiel gekommen, bekommen dann aber leider zeitnah den Ausgleich. Beim 1:2 haben wir nicht schnell genug umgeschaltet, in der zweiten Halbzeit war es dann sehr schwer für uns, da Frankfurt sehr ball- und passsicher agierte. Dennoch zolle ich der Mannschaft Respekt für ihre Leistung, da das heute ein Re-Start von fast bei Null war, worauf wir aufbauen können.“ Und Voß merkte noch an: „Wir konnten heute keinen vollkommenen Fußball erwarten.“
Co-Trainerin Claudia von Lanken sagte: „Frankfurt ist eine starke Mannschaft. Es war gar nicht schlecht, was wir im ersten Spiel gezeigt haben, aber leider haben wir zu schnell den Ausgleich bekommen. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat.“ Thoß merkte noch an, dass der Kader sehr dünn gewesen sei. Mit Ricarda Schaber stand nur eine bundesligaerfahrene Akteurin als Auswechselspielerin zur Verfügung. Die Ersatzbank komplettierten Marion Gavat und Ersatztorhüterin Manon Wahl. Myrthe Moorrees musste ihre Sperre aus dem Leverkusen-Spiel vom März, dem letzten vor Corona, absitzen. Kurzfristig kam besagtes Verletzungspech von Georgieva dazu.
Keeperin Carlotte Voll in Top-Form
Spielführerin Anne van Bonn rückte dafür in die Innenverteidigung, in eine Rolle, die die Mittelfeldspielerin nicht so sehr mag. Trotz dreier Gegentore lag es an diesem Abend allerdings nicht an der Defensive des SC Sand, obgleich Torhüterin Charlotte Voll, die einen Glanztag erwischte, Schlimmeres verhinderte. Im Angriff muss sich bei den Ortenauerinnen dringend etwas tun, im Schnitt ein Tor pro Spiel (17 Treffer in 17 Saisonspielen) ist auf Dauer zu wenig.