Volleyball: Bisons Bühl verpassen Sensation gegen Ersten
Das war mehr als nur an der Sensation geschnuppert. Mit ihrer bisher stärksten Saisonleistung verlangten die Volleyball Bisons Bühl dem Bundesliga-Tabellenführer aus Unterhaching alles ab und verdienten sich bei der 2:3 (25:21, 25:20, 10:25, 20:25, 13:15)-Niederlage völlig zurecht einen Punktgewinn. Von den völlig begeisterten rund 800 Zuschauern in der Großsporthalle hielt es am Ende keinen mehr auf den Plätzen.
Der Sieg in Herrsching war offensichtlich sehr gut für das Selbstvertrauen und hatte neue Energien freigesetzt. Bühl legte los wie die Feuerwehr, blieb dabei trotzdem hoch konzentriert und setzte konsequent die vorgegebene Taktik um. Druckvolle Aufschläge auf Unterhachings Hugo da Silva, der offensichtlich als Schwachpunkt im Annahmeriegel der Gäste ausgemacht worden war, setzten den Tabellenführer von Anfang an unter Druck. Bühl selbst agierte aus einer bombensicheren Annahme heraus und so hatte Zuspieler Mario Schmidgall wenig Probleme, seine Angreifer optimal einzusetzen. Vor allem Anton Qafarena war zunächst nicht zu bremsen und legte im ersten Satz eine schier atemberaubende Vorstellung hin. Beim Stand von 16:7 hatte der Albaner bereits sieben Punkte auf seinem Konto, am Satzende waren es deren zehn. Da auch Bruno Lima im Satzverlauf richtig heiß lief, war der Gewinn des ersten Satzes nur noch Formsache.
Starke Abwehrleistung
Im zweiten Satz verlief ausgeglichener. Unterhachings Block stellte sich immer besser auf die Bühler Angriffe ein, doch die Bisons ließen nie locker und kamen ihrerseits immer häufiger zu Blockpunkten. Dank starker Abwehrleistung – erneut wurde kein Ball verloren gegeben – setzte sich Bühl nach der zweiten Technischen Auszeit wieder etwas deutlicher ab. Mit dem Aufschlag wurde weiterhin konsequent Druck gemacht, Unterhaching blieb anfällig und leistete sich weiterhin viele Fehler. Als Libero Tim Stöhr dann noch mit einer bärenstarker Abwehraktion für den 24. Punkt der Gastgeber sorgte, stand der 2:0-Führung nichts mehr im Wege.
Stammspieler geschont
Damit war es aber erst mal vorbei mit der Bühler Herrlichkeit. Unterhaching stabilisierte sich, schaffte es nun häufiger, die Bühler Annahme zu Fehlern zu zwingen und unter dem ungenauen Spielaufbau litt auch der Bühler Angriff. Trainer Ruben Wolochin versuchte noch mit Spielerwechseln eine Wende zu erzwingen, doch schnell war klar, dass der dritte Satz nicht mehr zu gewinnen war. Wolochin schonte fortan einige seiner Stammspieler, gönnte Corbin Balster Spielanteile und auch Nachwuchsspieler Simon Gallas durfte erstmals etwas länger Bundesligaluft schnuppern. Letztlich wurde der Satz abgeschenkt, um nochmals mit voller Konzentration in den vierten Satz gehen zu können.
Viel Herzblut
Bühl steigerte sich tatsächlich, doch es gelang nicht mehr, Unterhachings Annahme so konsequent unter Druck zu setzen, wie zu Beginn des Spiels. So hatte Gästezuspieler Danilo Gelinski wenig Probleme, immer wieder den Bühler Block zu narren, den Rest besorgten seine Angreifer mit hoher Präzision. Bühl steckte aber nie auf, doch die Gäste ließen sich die Sache nicht mehr nehmen und stellten auf 2:2. Ähnliches Bild im entscheidenden, fünften Satz. Bühl mit viel Herzblut, Unterhaching mit unwiderstehlicher Urgewalt im Angriff. Bis zum 13:13 war alles offen, doch am Ende holten sich die Gäste knapp den Sieg.