Bitter: SG Gutach/Wolfach verliert 27:28 gegen TV Herbolzheim
Das war ein Ausgang, den ein zuweilen hochklassiges Landesliga-Spiel nicht verdient hatte. Eine äußerst fragwürdige Strafwurf-Entscheidung in letzter Sekunde bescherte der SG Gutach/Wolfach mit dem 27:28 die zweite Niederlage im zweiten Spiel und dem TV Herbolzheim den glücklichen ersten Saisonsieg.
In einer Partie zweier stark aufspielender Teams auf Augenhöhe erwischten die Schwarzwälder den besseren Start. Manuel Schmid und Mike Lehmann besorgten ein 2:0. Das 5:2 glichen die Gäste nach einer Auszeit ihres Coaches Mario Reif nach 15 Minuten aus. Vor allem über die Mitte zeigte sich die SG-Defensive zusehends anfällig und konnte auch die erneute 10:7-Führung durch Alexander Weber trotz guten Rückzugsverhaltens bei Ballverlusten nicht ausbauen. Der TVH ließ sich nicht abschütteln und ging Sekunden vor der Halbzeit durch Frank Reymann mit 13:14 in Führung.
Reymann erhöhte nach Seitenwechsel auf 13:15, ehe Tobias Aberle »Staigerbauer«, Lukas Glunk und Mike Lehmann die Uhr wieder auf 16:15 drehten. Youngster Lukas Glunk hatte eine schöpferische Pause Ende der ersten Hälfte gutgetan, er zeigte nun wieder mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Doch der Gast setzte sich nach 41 Minuten etwas auf 18:21 ab. Die Gastgeber kämpften sich heran und gingen ihrerseits 26:23 in Führung. Überhastete Abschlüsse und Pech brachten den TVH heran, der durch Timo Hoch, Florian Troxler und Janik Pommeranz traf. Das 26:27 durch Pommeranz glich Mike Lehmann aus und läutete eine spannende Schlussphase ein. Herbolzheim und die SG konnten ihre Angriffe nicht gewinnbringend nutzen, ehe die Gäste Sekunden vor Schluss nochmal in Ballbesitz kamen.
Fragwürdiger Strafwurf in Minute 60
Was die Unparteiischen sieben Sekunden vor dem Abpfiff ritt, als sie ein Foul von Manuel Schmid vor der Strafwurflinie, für das sie über 60 Minuten maximal die gelbe Karte gezogen hätten, mit Rot und Strafwurf für die Gäste ahndeten, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Die heimischen Fans und Schmid selbst zeigten sich angesichts seiner ersten direkten Disqualifikation in einer langen Spielerkarriere und der Doppeltbestrafung durch Strafwurf entsetzt. Dass der starke Keeper Claudius Baumann am letztlich von Troxler verwandelten Siebenmetergeschenk noch mit der Fußspitze dran war, rundet die enorm unglückliche Schlussphase für die SG ab. Dem TVH war das Zustandekommen des Auswärtssieges egal, der über die gesamte Spieldauer keinesfalls unverdient war.
SG-Coach Oliver Kronenwitter sah die Schuld weniger bei der umstrittenen Entscheidung am Schluss, als vielmehr beim Auftreten seiner Mannschaft bei der 26:23-Führung wenige Minuten zuvor. Mit drei schlecht vorbereiteten und teils unglücklichen Abschlüssen hatte sein Team die Gäste überhaupt erst noch mal herangebracht. Zudem wäre auch im letzten Angriff mehr drin und damit zumindest der hochverdiente eine Punkt in trockenen Tüchern gewesen.
SG G/W – TV Herbolzheim 27:28 (13:14)
Gutach/Wolfach: Baumann, Heinkele; Ressel, Staiger, Moser, Weber 1, Schillinger 1, Brohammer 6/4, Schmid 3, Glunk 6, Aberle »Staigerbauer« 3, Lehmann 5, Haas 2
TVH: Klomfaß, Ohnemus; Guth 3, Hoch 1, Reymann 4, B. Pommeranz, Troxler 7/7, Minder 1, Klausmann 1, Hoch 1, J. Pommeranz 4, Gremmelspacher 1, Schmieder 3, Ehrler 2