Christina Obergföll: „Bronze ist nach der Saison toll“
Vereinskollegen und Freunde von Speerwerfer Johannes Vetter (LG Offenburg) trafen sich am Sonntag zur Entscheidung bei der Leichtathletik-WM in Diha in der ETSV-Gaststätte zum Public Viewing. In der Qualifikation hatte der deutsche Rekordler noch 89,35 Meter geworgen - gestern musste er sich mit 85,37 Metern und Bronze begnügen. Nach einer ganz schwierigen Saison des 26-Jährigen freuten sich am Ende aber dennoch alle mit ihm über die Bronzemedaille..
◼ Christina Obergföll (Ex--Weltmeisterin und zweifache olympische Medaillengewinnerin im Speerwurf der LG Offenburg): „Medaille ist Medaille. Und letztlich ist Bronze nach der Saison toll. Ich kann aber die Enttäuschung von Johannes aus eigener Erfahrung verstehen. Wenn du in der Quali so gut bist und dann brichst du dir im Wettkampf einen ab, ist es ganz bitter. Gold geht mit 86 Metern weg, wenn es 89 Meter gewesen wäre, aber so . . . Da zeigt sich wieder mal, dass Speerwurf so unglaublich schwierig ist.“
◼ Werner Daniels (Sportwart LGO): „Nach dieser Saison mit den vielen Aufs und Abs freuen wir uns über Bronze. Es war sein seltsamer Wettkampf, und es war sicher nicht gut, dass Vorkampf und Finale an zwei aufeinanderfolgenden Tagen waren, aber das galt für alle. Im Grunde hätte Johannes nur ein normaler Trainingswurf genügt. Sensationell war natürlich Malaika Mihambo. Wir kennen sie gut, sie war jahrelang mit ihrem Trainer mit uns im Trainingslager. “
◼ Dieter Roth (Geschäftsführer der LGO): „Bronze ist toll, und 85,37 Meter sind eine hervorragende Leistung in einem Wettkampf, in dem fast alle weniger geworfen haben. Speerwurf ist halt ein ganz komplexes System. Wer hätte gedacht, dass Hofmann und Röhler in der Quali ausscheiden?“
◼ Markus Koch (Vetters Trainingskollege bei der LG Offenburg): „Schade, er hätte mehr drauf gehabt. Aber man hat heute gesehen, dass außer dem Weltmeister aus Grenada alle Probleme hatten. Doch Bronze ist top, und ab sofort ist Tokio 2020 das nächste große Ziel.“