Nicht schlecht staunten die Experten, als Fußball-Bezirksligist FV Langenwinkel am Samstag in Davor Sikanja den neuen Trainer und damit den Nachfolger von Dan Calinescu präsentierte (wir berichteten). »Auch ich war überrascht«, schmunzelte am Montag der Elgersweierer, der am Samstag bei der 775-Jahr-Feier in seinem Wohnort jede Menge Fragen in dieser Angelegenheit beantworten musste.

Sportlich reizvolle Aufgabe
Denn eigentlich hatte sich Sikanja, der bis zum Ende der vergangenen Saison den Landesligisten TuS Oppenau gecoacht hatte, eine Pause auferlegt. »Ich wollte den Stecker ziehen. Über vier Jahre hinweg dreimal Training in der Woche, dazu ein anstrengender Job waren mir auf Dauer zu viel«, schilderte der 44-Jährige, der im Vertrieb einer schwäbischen Molkerei arbeitet, die Beweggründe seiner selbst gewählten Auszeit. Die dauerte jetzt aber nur viereinhalb Monate, weil »eine sportlich reizvolle Aufgabe« lockte.

Der FV Langenwinkel, Bezirksliga-Neuling mit Ambitionen nach Höherem, hatte die Fühler ausgestreckt. Über Team-Kapitän Yannick Männle (ehemals SC Offenburg, FV Schutterwald), den Davor Sikanja schon lange kennt, kam der Kontakt zustande. »Ich habe mir das angehört und mich überzeugen lassen«, so Sikanja.

Die Mannschaft sei top, dazu ein Verein, der in Person von Sportvorstand Anton Dahinten (»Wir wollen immer um den Aufstieg spielen, nicht um den Klassenerhalt«) viel entwickeln will, das hätte ihn überzeugt. »Auch zwei Trainingseinheiten in der Woche sind überschaubar. Es hat alles so gut gepasst, dass ich gesagt habe: Ich mache das.«

Gegen Sulz noch in der Zuschauerrolle
Die Mannschaft hatte Sikanja in der Vergangenheit schon ein-, zweimal beobachtet, viele Spieler kennt er. Schon am Samstag beim Gastspiel des FV Langenwinkel bei Tabellenführer FV Sulz (2:2) stand er am Spielfeldrand – allerdings noch in der Zuschauerrolle. Und was er gesehen hat, hat ihm gefallen. »Es war ein tolles Bezirksligaspiel.« Weitere dieses Formats sollen folgen. »Wir werden versuchen, vorne mitzuspielen«, sagt Davor Sikanja, gibt aber gleichzeitig zu bedenken: »Es gibt mehrere Topmannschaften. Ein Selbstläufer wird das nicht.«

Spätestens am heutigen Dienstagabend wird Sikanja  den Stecker wieder reinmachen. Dann trainiert er erstmals in Langenwinkel.