Lokalsport
Den Abstand nach unten halten
Michaela Quarti
02. November 2007
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Neuer Trainer, neues Saison, neues Zählsystem: Die Offenburger Bundesliga-Faustballer, die in der Halle unter FFW firmieren, starten am Samstag (16.00 Uhr) bei Aufsteiger TSG Tiefenthal in eine Saison mit ein paar Fragezeichen. Nach DM-Silber auf dem Feld sind die Erwartungen etwas heruntergeschraubt. »Wir müssen schauen, dass wir mit unten nichts zu tun bekommen«, peilt der neue »Headcoach« Albert Rost eher einen Platz im Mittelfeld an.
Offenburg. Vor sieben Wochen durften die Offenburger Faustballer über die deutsche Vizemeisterschaft jubeln, jetzt beginnt die Hallensaison. »Traditionell« mit Neuigkeiten auf der Trainerbank: Denn Erfolgscoach Stefan Birth hat nach nur einer Feld-Saison sein Amt aus beruflichen Gründen schon wieder zur Verfügung gestellt. »Den Anspruch, den er an die Spieler hatte, wollte er selbst auch erfüllen. Und das konnte er nicht mehr«, begründet Pressesprecher Axel Rottenecker den Rückzug des lizenzierten Trainers.
Kein Trainer-Neuling
»Nachdem es keiner machen wollte, hab’ ich mich halt zur Verfügung gestellt«, lacht der neue Mann in der Verantwortung: Albert Rost, zugleich auch 2. Vorsitzender der FFW, nimmt seine neue Rolle mit Humor. Der Ex-Handballer kam durch seine Verbindung zur Feuerwehr zu den Faustballern, ist in seiner neuen Funktion aber kein Greenhorn. Von 1996 bis 2000 war er schon mal Trainer, jetzt ist er »unser Headcoach«, wie Kapitän Stefan Konprecht anfügt. So wird Rost, Inhaber eines Fliesenfachgeschäfts, die Mannschaft in erster Linie während der Spiele betreuen, »das Training machen wir selbst«, so Junioren-Europameister Konprecht.
Neu ist auch, dass künftig nur noch ein Konprecht auftauchen wird: Bernd hat nach 13 Jahren seine Bundesliga-Karriere beendet. So wird erstmals eine komplett junge Mannschaft auf dem Parkett stehen, die auf ein Durchschnittsalter von gerade mal 20,7 Jahren kommt. »Wir müssen schauen, dass wir mit unten nichts zu tun bekommen«, gibt Albert Rost vor. Wohlwissend um den schmalen Grat, auf dem man wandeln könnte. Die Liga wurde auf acht Mannschaften reduziert. Zwei steigen ab, drei qualifizieren sich für die Endrunde. Da kann man schnell mal unter oder oben dabei sein. Stefan Konprecht hat eher letzteres im Blick. »Ein guter Mittelfeldplatz mit Tendenz nach oben«, ist sein ehrgeiziges Ziel, doch Axel Rottenecker betont: »Wir wollen vom Verein das Ziel nicht so hoch stecken.«
Nur noch auf elf Punkte
Zumal eine neue Unbekannte wartet: Das Zählystem wird ein anderes sein. Es wird nur noch auf elf Punkte gespielt, um den Sport attraktiver zu machen. »Es gab bisher zu viel Leerlauf. Bis elf Punkte war es oft nur ein Geplänkel«, so Rottenecker. Die Schwierigkeit liegt auf der Hand. »Bei einem Fehlstart ist der Satz gleich weg. Da geht nicht mehr viel mit Taktieren«, ist die Erkenntnis von Stefan Konprecht nach der Vorbereitung. Die hat die FFW im übrigen erfolgreich gestaltet: Sowohl in Karlsruhe wie auch beim eigenen FFW-Cup gab es Turniersiege mit insgesamt sechs Testspielerfolgen gegen Erst- und Zweitligisten. Bereits zum Auftakt morgen beim Pfälzer Aufsteiger TSG Tiefenthal, bekannt für gute Nachwuchsarbeit, wollen die Offenburger punkten, um dann auch im ersten Heimspiel am 10. November gegen den TV Stammheim durchstarten zu können.