Derby der Unzufriedenen zwischen SC Lahr und Offenburger FV
Mit dem Versuch eines Derbysiegs starten die Verbandsliga-Kicker des SC Lahr in die abschließende Aufgabe des Kalenderjahrs 2024. Die zuletzt pausierenden Gastgeber (13. Platz/15 Punkte) empfangen am Samstag (14.30 Uhr) die ebenfalls alles andere als zufriedenen Leidensgenossen des Offenburger FV (9./20) im heimischen Dammenmühle-Stadion.
Der Gast schaffte mit dem deutlichen 5:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den SC Durbachtal ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis. Doch im Luxus wähnen sollte sich die zuletzt über Wochen hinweg krisengeschüttelte Mannschaft von der Offenburger Badstraße lieber nicht. Der Abstand zur Abstiegszone erscheint nur auf den ersten Blick beruhigend. Und wie schnell der Weg tabellarisch wieder nach unten führen kann, zeigt das Beispiel Lahr. Nach drei Siegen, die zwischenzeitlich etwas Ruhe brachten, folgte ein weiterer enttäuschender Auftritt der Mannschaft von Trainer Sascha Schröder beim 0:2 gegen Durbachtal. „Wir hatten jetzt eine Woche Pause, haben daraus alles gezogen, was uns gut getan hat. Klar ist jetzt aber auch, dass es in diesem Spiel für beide Beteiligte um viel geht. Weder Offenburg noch wir können uns angesichts der Konstellation eine Niederlage leisten“, verdeutlicht Lahrs Sportvorstand Petro Müller. Der Sieger geht psychologisch mit einem anderen Gefühl in die Winterpause.
Weichen stellen
Aus Lahrer Sicht könnte das eine zweite Jahreshälfte abrunden, die völlig anders lief als erhofft und stattdessen die Weichen für einen erfolgreicheres 2025 stellen. „Druck ist auf jeden Fall spürbar, aber wir freuen uns auch auf den Jahresabschluss in Form eines Derbys. Einen Vergleich dieser Art im besten Fall auch zu gewinnen, sollte zusätzlicher Ansporn für die Spieler sein. Denn auf einen solchen Dreier warten wir in dieser Halbserie noch“, ruft Müller den Seinen in Erinnerung. Dass der Gegner während der Lahrer Pause drei Punkte einfuhr, „hatte ich nicht anders erwartet. Ob nun dieser Fall oder eine Niederlage besser gewesen wäre aus OFV-Sicht, lässt sich erst nach dem Spiel am Samstag diskutieren“, so der Sportvorstand. Während unter der Woche im Training Feuer herrschte, gehen die Gastgeber personell nahezu voll bestückt ins letzte Jahresrennen. Leon Bross (Bänderriss im Knöchelbereich) steht definitiv nicht zur Verfügung, hinter Lars Birkle (muskuläre Probleme) steht ein Fragezeichen.
Andere Erwartungen
Kurioserweise bestritt nicht nur der SC Lahr, sondern auch der Offenburger FV sein letztes Spiel gegen Durbachtal. Der gemeinsame letzte Gegner ist nicht die einzige Parallele der beiden Mannschaften, wie Gästetrainer Sascha Ruf feststellt: „Wie wir bleibt Lahr in dieser Saison bislang hinter seinen Erwartungen zurück.“ Doch während Lahr mit der 0:2-Pleite einen Rückschlag im Abstiegskampf erlitt, schaffte der OFV beim 5:1 auf heimischen Platz einen Befreiungsschlag und beendete seine Sieglosserie von neun Spielen. Um den daraus entstandenen Schwung mitzunehmen, peilt Ruf, der in Lahr mit einem „engen und umkämpften Spiel“ rechnet, im nächsten Derby einen weiteren Dreier an. Gelingt dies, wäre es der zweite Derbyerfolg in Folge, da die Offenburger bereits das Hinspiel mit 1:0 für sich entschieden. Personell ergeben sich im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderungen, einzig der zuletzt angeschlagene Jannik Schwörer könnte das Team verstärken.