Lokalsport

Die HSG Konstanz ist auch im neuen Jahr nicht zu stoppen.

Andreas Joas
Lesezeit 4 Minuten
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16. Januar 2022

©Handball.BO.De

Mit einem letztlich souveränen 33:29 (19:12)-Sieg bei einem gut aufspielenden TV Plochingen sicherte sich der Drittliga-Spitzenreiter den 15. Sieg im 15. Spiel und vergrößerte den Vorsprung auf den nun ersten Verfolger Pfullingen auch noch auf sechs Zähler.

Dass sich der TV Plochingen mit neuem Trainer und der nötigen Zeit zur Entwicklung einer gemeinsamen Spielidee nach einer fünfwöchigen Wettkampfpause deutlich verändert und verbessert zeigen würde, war für die Konstanzer keine große Überraschung. Dazu kam ein echter Transfercoup: Vom Kooperationspartner Frisch Auf Göppingen wurde kurzfristig per Doppelspielrecht Erstligaspieler Axel Goller verpflichtet. Dieser und die anderen Talente von Frisch Auf, die für den TVP aktiv sind, zeigten eine couragierte Leistung. Die Ausgangslage war auch denkbar dankbar für die Hausherren: Außer Selbstvertrauen hätte auch die Sensation gegen Konstanz nichts für die Abstiegsrunde, in die die Punkte gegen die Teams ab Platz sechs aufwärts nicht mitgenommen werden, gebracht. „Das verrückte an dem Modus in diesem Jahr ist, dass eine Mannschaft von Minute eins an nur um Selbstvertrauen, Spaß und Freude spielt und für die andere Mannschaft geht es um viel“, erklärte HSG-Coach Jörg Lützelberger.

Zwei Kempa-Tricks vor der Pause

Zum Start sah man davon dennoch wenig. Konstanz wirkte trotz der langen Wettkampfpause sehr konzentriert und entschlossen. In der Defensive waren die in der Vorbereitung gesetzten Schwerpunkte schon deutlich zu sehen. Lützelberger: „Wir haben uns brutal auf das Spiel gefreut. So sind wir auch gestartet und haben viel von dem umgesetzt, was wir hier thematisiert hatten.“ Die Abwehr war sichtbar beweglicher und ballorientierter als noch vor der Pause. Zudem war Torwart Leon Grabenstein im Verbund mit der Deckung ein starker Rückhalt, der nicht nur einen Siebenmeter parierte, sondern immer wieder spektakulär zur Stelle war. Fynn Beckmann schüttelte so schon nach zehn Minuten einen Zauberpass zum Kempa-Trick auf David Knezevic aus dem Arm – der Zwei-Meter Hüne versenkte mit einer sehenswerten Flugeinlage zum 9:3 für seine Farben. Konstanz wirkte im ersten Durchgang sicher und dominant. Das letzte Highlight vor dem Pausenwechsel war ein erneuter Kempa-Trick, sekundengenau vorbereitet nach der Auszeit von Jörg Lützelberger. Rechtsaußen Felix Fehrenbach legte quer für Tim Bornhauser, der in höchstem Tempo angerauscht kam und mit der Sirene den 19:12-Pausenstand erzielte.

„Mit Ausgangslage umgehen“

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Nach dem Seitenwechsel bot sich jedoch ein anderes Bild. Die angesprochene Ausganglage machte sich nun in zahlreichen so von der HSG nicht gewohnten Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten bemerkbar. Leichte Fehlpässe oder vergebene Großchancen aus guten Positionen veränderten die Stimmung und Dynamik des Spiels. Plochingen gewann zusehendes an Selbstvertrauen und Konstanz manövrierte sich selbst in eine gefährliche Phase, als Yannick Leichs die Württemberger nach 45 Minuten auf 22:25 heranbrachte und sein Team sogar die Chance hatte, den Rückstand auf zwei Tore zu verkürzen. „Es geht darum, mit dieser Ausgangslage umzugehen“, so Lützelberger. „Sowohl in den Situationen, in denen du ein Spiel vermeintlich schon kontrollierst, maximal konzentriert zu sein und nichts liegen lassen in Situationen von denen wir wissen, dass die Jungs sie reinmachen und defensiv lösen können. Aber auch in Phasen, wenn es einmal kippt.“ Auch dann gelte es mit maximalem Selbstvertrauen zu agieren, wünscht sich der 36-Jährige. Die Abstände zur Abwehr waren in dieser Phase nicht mehr gut, die HSG nicht mehr dynamisch genug. Die positive Seite, so der EHF-Mastercoach: „Wir haben es geschafft, die Angriffe lange und geduldig auszuspielen, auch im passiven Spiel nach Lösungen zu suchen und zu finden.“ Sein Gegenüber Christian Hörner, der zum verdienten Sieg gratuliert hatte, sah die Konstanzer Qualität dann darin, „dass sie im richtigen Moment gut waren, als es darauf ankam.“

Erfolgreicher Einstieg in das neue Jahr

Samuel Wendel gewann den Ball in Unterzahl und versenkte mit vollem Einsatz den Tempogegenstoß (25:29/54.), Maximilian Wolf parierte einen Siebenmeter. „Das dann so zu spielen und den Fokus und die Qualität noch einmal so auf die Platte zu bringen, dass es nicht wirklich brenzlig wird“, machte Lützelberger schließlich zufrieden, zumal „wir ganz viel aus unserem Training in den Wettkampf übertragen konnten und einen erfolgreichen Einstieg in das neue Jahr gefunden haben.“ In Zahlen: Acht direkte Ballgewinne und vier provozierte technische Fehler des Gegners brachten die HSG auf die Siegerstraße. Ein weiterer wichtiger Punkt war viel Spielzeit für die zahlreichen ganz jungen Akteure im Team, die jetzt zeigen sollen, „was sie draufhaben, weil wir das nicht erst in fünf oder zehn Wochen herausfinden wollen und können. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen führen und ein bisschen in Relation setzen.“

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