Die Leistung der SG GW stimmt, das Ergebnis nicht
Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung gegen den ungeschlagenen Klassenprimus TV St. Georgen gingen die Landesliga-Handballer der SG Gutach/Wolfach am Samstag nach einem 24:32 (11:16) wieder ohne Punkte vom Feld. Was die rund 200 Zuschauer in der Gutacher Liebich-Sporthalle und fast 100 Zuschauer im Livestream im Schwarzwaldderby zu sehen bekamen, macht indes Mut, was die Gastgeber betrifft.
Aus 0:4 ein 7:6 gemacht
Dabei sah es zunächst danach aus, als würde die SG im negativen Sinne da weitermachen, wo sie beim Derby-Debakel in Schiltach aufgehört hatte. Die Gäste gingen mit 4:0 in Führung, ehe Niclas Kilgus von Rechtsaußen das 1:4 erzielte. Nach und nach kamen die Gastgeber besser in die Partie. Elias Kopp entwickelte sich zum starken Rückhalt im Tor, Julian Brohammer erholte sich von einer Blessur aus den Anfangsminuten. In dieser Phase kam die SG gut mit der offensiven Deckung der Gäste zurecht, überstand auch eine Unterzahlsituation unbeschadet und glich zum umjubelten 6:6 aus. Das Trainerduo der Gäste hatte genug und griff zur Auszeit. Auch in den Folgeminuten hielten die Gastgeber gut mit, gingen sogar einmalig mit 7:6 in Führung und nahmen bewusst das von St. Georgen geliebte Tempo aus dem Spiel.
11:16-Halbzeitrückstand unnötig
Allerdings machte es die SG den Bergstädtern in den letzten Minuten der ersten Halbzeit mit einfachen Ballverlusten wieder viel zu leicht, mit einfachen Kontertoren bis zur Pause ein kleines Polster herauszuwerfen. In den letzten zehn Sekunden agierte die SG unclever, schloss in Ballbesitz überhastet ab und kassierte statt eines moderaten Halbzeitstands noch eine Zeitstrafe, einen Siebenmeter, ein Gegentor. Mit einem unnötigen 11:16 ging es in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel stimmte die Leistung beider Mannschaften. Die technisch unterlegene Heimmannschaft hielt durch Kampf weiter mit. Auch von einer Roten Karte gegen Rechtsaußen Felix Riedel ließ man sich zunächst nicht beeindrucken. Alle Spieler übernahmen Verantwortung und hielten die Partie bis zur 47. Minute offen. Über 17:20 und 21:25 kam man immer wieder heran, scheiterte aber an den eigenen Nerven und den abgezockteren Gästen. Erst in der 54. Minute – nach vier Treffern in Folge zum 21:29 – konnten die Gäste sich ihres fünften Sieges im fünften Spiel sicher sein. Die SG ließ zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen, machte es dem Spitzenreiter aber in den letzten Minuten wieder etwas zu einfach. Damit fiel die Niederlage am Ende deutlich zu hoch und nicht ganz leistungsgerecht aus.
Atmosphäre genossen
Dennoch hat die Mannschaft von Frank Sepp die richtige Antwort auf die Leistung in der Vorwoche gegeben. Und die Derby-Atmosphäre in der Liebich-Sporthalle haben Spieler und Fans beider Lager genossen.