Dominik Merz zieht dem TuS Ottenheim den Zahn
Über 300 Zuschauer in der Hohberghalle sorgten für eine lautstarke Unterstützung beider Mannschaften, dazu ein Kampf mit hohem körperlichem Einsatz. Schon der Saisonauftakt des HGW Hofweier gegen den TuS Ottenheim (24:21) zeigte am Samstag mehr als deutlich auf, was die Handballfans seit einem Jahr vermissen mussten.
Dominierend beim Sieger: Dominik Merz im Tor und Mike Bächle mit acht Treffern. Dem Ottenheimer Spiel drückte Felix Gäßler den Stempel auf, wobei er allerdings viele Versuche für seine sechs Tore benötigte. Dazu hatten Paul Frenk auf Rechtsaußen und Torhüter Tobias Bertsch starke Auftritte.
Die Stärken von Abwehrreihen und Torhütern fand ihren Ausdruck in der geringen Trefferzahl. 11:9 zur Pause, 16:14 nach 42 Minuten – nur 35 Treffer insgesamt. Ungewöhnlich bei der sonstigen Trefferflut im heutigen Handball.
Die Gäste haben mit Felix Gässler noch einmal an Qualität gewonnen und sind damit ganz sicher zu den führenden Mannschaften in der Südbadenliga zu zählen. Von Beginn an zeigte ihre Körpersprache und ihr Auftreten, dass sie dieses Mal beim HGW punkten wollten. So entwickelte sich eine überaus intensive und kräftezehrende Partie, in der sich die HGW-Defensive, angeführt von Timo Spraul und Lukas Schade, mit großer Leidenschaft den Angriffen der Gäste entgegenstellte. Viele Würfe aus dem Rückraum wurden geblockt, das Kreisläuferspiel weitgehend unterbunden.
Kräftesparend
Der sowieso schon kleine HGW-Kader musste am Samstag noch auf Tim Stocker verzichten. Da zudem Marcel Blasius nach über fünfwöchiger Verletzungspause und Eike Neff nach seiner Schulteroperation nur sporadisch einsetzbar waren, verblieben Trainer Michael Bohn gerade mal acht Feldspieler, die er kräftesparend taktisch klug einsetzen musste. Diese Fähigkeiten waren vor allem im zweiten Spielabschnitt gefordert, als nach und nach die Reserven zu schwinden begannen und die bestimmenden Akteure immer wieder ihre Pausen brauchten. Beinahe im Minutentakt mussten die eigentlich feststehenden Rückraumpositionen aufgelöst werden. Dabei unterstrichen vor allem Adrian Volk und Cedrik Lauppe mit wichtigen Treffern, wie variabel sie einsetzbar sind.
In dieser Phase steigerte Dominik Merz seine sowie schon starke Leistung noch einmal. Die Gästeangreifer verzweifelten am HGW-Torhüter. Am Ende durfte Merz vier Siebenmeter und weitere Großtaten auf der Habenseite verbuchen.
„Nach einer so langen Pause und schwierigen Saisonvorbereitung war diese Leistung nicht zu erwarten gewesen. Was Leidenschaft, Einsatzwillen und Siegeswillen angeht, kann man nicht mehr verlangen“, bilanzierte Michael Bohn und fand: „Vielleicht das größte Kompliment, das man als Trainer seiner Mannschaft machen kann.“
Hofweier – Ottenheim 24:21 (11:9)
Hofweier: Herbert, Merz 1; Neff, Wildt 1, Spraul, Blasius, Schade, Isenmann, Bächle 8, Häß 5/2, Knezovic 1, Lauppe 4/1, Volk 5.
Ottenheim: Lir, Bertsch; Bing 3/1, Kaufmann 2, Mattes 1, Frenk 4, Weide 1, Gäßler 6, Fritsch 2, Thielecke, Funk 1, Métier, Schneckenburger 1/1, Berchtenbreiter.