Serie zum Saisonstart

Eine große Portion Demut

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26. Juli 2023
Fabian Himmel (r.), hier mit Rachid Gueddin, kann mit einer eingespielten Mannschaft arbeiten.

Fabian Himmel (r.), hier mit Rachid Gueddin, kann mit einer eingespielten Mannschaft arbeiten. ©Jo Fichtner

Trotz Platz sechs im Vorjahr hat Fußball-Oberligist SV Oberachern gute Gründe, sich nicht mehr als den Klassenerhalt zum Ziel zu setzen. Der Fokus auf die Liga soll durch das Highlight-Spiel gegen den SC Freiburg nicht verloren gehen.

Schon vor einem Jahr war der SV Oberachern an einem Punkt angekommen, der kaum noch zu toppen schien. Souveräner Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga, erstmaliger Gewinn des südbadischen Fußball-Pokals, Traumlos im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach – was sollte da noch kommen? Die Antwort gab der SVO in der Saison 2022/23 selbst: Oberliga-Sechster, erneuter SBFV-Pokalsieg und im DFB-Pokal geht es diesmal vor wahrscheinlich ausverkauftem Haus im Dreisamstadion gegen den SC Freiburg.

„Der Plan, den wir vor einigen Jahren gemacht haben, ist bisher voll aufgegangen. Vielleicht sogar mehr als das“, findet Oberacherns sportlicher Leiter Mark Lerandy. Trotz verhältnismäßig niedrigem Etat gelang es dem Verein, Leistungsträger langfristig zu binden und immer wieder talentierte Spieler an den Waldsee zu locken und behutsam an die Oberliga heranzuführen. „Wir haben ein Gerüst und verstärken uns dann punktuell und perspektivisch“, erklärt Lerandy das Konzept.

Dieses Gerüst um Leistungsträger wie Mark Redl (Tor), Kapitän Nicola Leberer, Luca Fritz, Noah Zwick (Abwehr), Marvin Ludwig, Rachid Gueddin (Mittelfeld), Cemal Durmus, Marin Stefotic und Nico Huber (Sturm) soll die Achertäler auch in der neuen Saison sicher zum Klassenerhalt führen. „Diese Zielsetzung ist überhaupt nicht tiefgestapelt“, hebt Trainer Fabian Himmel den Zeigefinger, denn „wir wissen wer wir sind und sind gut beraten, mit einer großen Portion Demut an die Sache ranzugehen. Vom Etat her gehören wir weiterhin zum hinteren Drittel der Liga.“

Ausgeglichene Liga

Lerandy kann dem Coach da nur zustimmen. „Um höhere Ziele zu setzen, müssten wir unseren Etat mindestens vervierfachen. Und davon sind wir meilenweit entfernt“, sagt der frühere Regionalliga-Spieler des Bahlinger SC. Dazu kommt eine Oberliga, die mit den Stuttgarter Kickers zwar ihr überragendes Team an die Regionalliga abgegeben hat und von dort keinen Absteiger aufnehmen musste, aber sportlich wahrscheinlich so ausgeglichen ist wie nie zuvor. „Schon letztes Jahr waren ab Platz vier praktisch alle Teams auf Augenhöhe. Jetzt kommen Aufsteiger wie Essingen oder Gmünd hinzu, die definitiv kein Kanonenfutter sind“, warnt Lerandy. „Wenn man sieht, wie sich beispielsweise Denzlingen verstärkt hat, das ist schon heftig“, ergänzt Himmel.

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Auch der SVO war nicht untätig und hat sieben neue Akteure im Kader, die allerdings noch mehr oder weniger weit von der Startformation entfernt sind. Die beiden 17-jährigen Samuel Anastasiadis und Louis Leberer werden erst mittelfristig ein Thema, Torwart Kai-Robin Knöller ist die klare Nummer zwei hinter dem drittligaerfahrenen Mark Redl. Der beim Karlsruher SC ausgebildete Maximilian Weiß (19) ist „ein total interessanter Spieler mit enormem Potenzial“ (Himmel), wird aber ebenso noch Zeit brauchen wie Nill Hauser, der beim FC Nöttingen zwar schon Oberligaluft schnupperte, aber zuletzt wegen einer schweren Knieverletzung außer Gefecht war. Eine Lungenentzüdung stoppte derweil Niclas Scharer, der noch nicht mit der Mannschaft trainiert hat.

Supercup am Samstag

Vor Kurzem stieß dann noch Roman Angot (22) zum SVO. Der bei Racing Straßburg ausgebildete Nationalspieler von Laos kommt vom Bahlinger SC und könnte vielleicht am Schnellsten auf regelmäßige Einsätze kommen. Weh tut den Oberachern vor allem der Abgang von Mehmet Güzelcoban (zum 1. CfR Pforzheim), der im defensiven Mittelfeld eine Lücke hinterlässt.

Schon am Samstag steht das erste Pflichtspiel an, wenn es im Kehler Rheinstadion gegen den FC Denzlingen um den erstmalig ausgetragenen SBFV-Supercup geht. „Natürlich wollen wir den Titel holen. Aber letztlich ist das eher nochmal ein Härtetest“, sagt Himmel, der mit seinem Team bisher ungeschlagen durch die Vorbereitung gekommen ist.

Mammut-Programm im August

Mit bis zu neun (!) Spielen geht es im August dann Schlag auf Schlag – sehr zum Unmut der SVO-Verantwortlichen. „Da donnern direkt vier englische Wochen auf uns zu. Das ist selbst für Profis krass und wir haben Jungs dabei, die nebenbei noch hart arbeiten müssen“, schimpft Lerandy und Himmel sieht sein Team „bestraft dafür, dass wir in der letzten Saison so erfolgreich waren.“ Deshalb laufen Gespräche mit den Verbänden, um eine Lösung zu finden. „Wir möchten zumindest ein Spiel in den Oktober verlegen“, hofft Lerandy auf ein Entgegenkommen.

Zum Oberliga-Auftakt geht es am 4. August zum Mitfavoriten 1. Göppinger SV, acht Tage später steht dann das große Spiel gegen den SC Freiburg an. „Jeder bei uns weiß, dass die Liga unser tägliches Brot ist. Für die Vorfreude auf den DFB-Pokal haben wir dann eine Woche Zeit“, hat Himmel vollstes Vertrauen in sein Team – auch dank der Erfahrung aus dem Vorjahr. Lerandy sieht das genauso: „Jeder hat sich dieses Highlight verdient. Das wird ein Megaerlebnis. Aber letztlich ist es ein Tag für die Erinnerung.“

Info

Fußball-Oberliga Baden-Württemberg:

Vorrunde

1. Göppinger SV – SV Oberachern Fr. 04.08./19.00

DFB-Pokal, 1. Runde:

SV Oberachern – SC Freiburg (Dreisamstadion) So. 13.08./15.30

SV Oberachern – ATSV Mutschelbach Mi. 16.08./18.30

FSV Hollenbach – SV Oberachern Sa. 19.08./15.30

SV Oberachern – SSV Reutlingen Sa. 26.08./15.30

SV Oberachern – 1. CfR Pforzheim Mi. 30.08./18.00

VfR Mannheim – SV Oberachern Sa. 02.09./15.30

SV Oberachern – FC Denzlingen Sa. 09.09./15.30

FSV Bietigheim-Bissingen – SV Oberachern Sa. 16.09./15.30

SV Oberachern – SG Sonnenhof Großaspach Sa. 23.09./15.30

FC Nöttingen – SV Oberachern Sa. 29.09./19.00

SV Oberachern – 1. FC Normannia Gmünd Di. 03.10./15.30

FC Holzhausen – SV Oberachern Sa. 07.10./14.00

SV Oberachern – FV Ravensburg Sa. 14.10./15.30

Offenburger FV – SV Oberachern Sa. 21.10./14.30

SV Oberachern – TSV Essingen Sa. 28.10./15.30

FC 08 Villingen – SV Oberachern Sa. 04.11./15.30

SV Oberachern – TSG Backnang Sa. 11.11./14.30

Rückrunde

SV Oberachern – 1. Göppinger SV Sa. 18.11./14.30

ATSV Mutschelbach – SV Oberachern Sa. 25.11./14.30

SV Oberachern – FSV Hollenbach Sa. 02.12./14.00

Winterpause bis 2. März 2024

Info

SV Oberachern

Der Verein (www.svoberachern.de):

Gründung: 1928

Präsident: Stefano Buck

1. Vorsitzender: Ralf Lorenz

2. Vorsitzender: Klemens Merkle

Vorstand Sport: Elmar Glaser

Spielleiter: Alexander Prelog

Vorstand Finanzen: Christiane Geißler

Vorstand Jugend: Katharina Bonnal

Sportdirektor: Mark Lerandy

Marketing-Manager: Mark Redl

Presse: Richard Morgenthaler

Social Media: Lisa Bonnal

Erfolge: Landesliga-Aufstieg 1994 und 2005, Verbandsliga-Aufstieg 2009, Südbadischer Meister der Verbandsliga 2013 und 2015, Aufstieg in die Oberliga 2013 und 2015, Oberliga-Sechster 2023, Südbadischer Pokalsieger 2022 und 2023, SBFV-Pokalfinalist 1996, 2016 und 2020, Teilnahme DFB-Pokal 2022/23 (1:9 gegen Borussia Mönchengladbach) und 2023/24 (gegen SC Freiburg)

Saisonziel: Klassenerhalt

Letzte Saison: Platz 6 in der Oberliga Baden-Württemberg

Stadion: Sportplatz am Waldsee

Mitglieder: ca. 600

Trikotsponsor: powercloud

Der Kader (mit Rückennummer):

Tor: Mark Redl (1), Kai-Robin Knöller (22), Vincent Früh (44)
Abwehr: Luca Fritz (3), Noah Zwick (5), Samuel Anastasiadis (6), Gabriel Springmann (12), Nicola Leberer (18), Nathan Recht (21), Janis Hanek (29)
Mittelfeld: Louis Leberer (8), Rachid Gueddin (10), Maximilian Weiß (17), Quentin Hauswald (19), Benedikt Asam (20), Nill Hauser (23), Niclas Scharer (24), Marvin Ludwig (26), Roman Angot (27), Bastian Barnick (28),
Angriff: Cemal Durmus (7), Marin Stefotic (9), Nico Huber (11)

Zugänge: Roman Angot, Louis Leberer (beide Bahlinger SC), Kai-Robin Knöller, Maximilian Weiß (beide SV Sinzheim), Niclas Scharer (SV Bühlertal), Nill Hauser (FC Nöttingen), Samuel Anastasiadis (Karlsruher SC U19)
Abgänge: Rais Awell (SV Stadelhofen), Mehmet Güzelcoban
(1. CfR Pforzheim), Jonas Knobelspies (SV Kuppenheim), Jan Dietrich (pausiert verletzungsbedingt), Alec Laible (USA), Yannick Baumann (zweite Mannschaft)

Trainer: Fabian Himmel (3. Saison)

Torwart-Trainer: Andreas Ruf

Teamassistentin: Lisa Bonnal

Teamarzt: Uli Hofmann

Physiotherapeuten: Florian Michel, Jürgen Kern

Stadionsprecher: Frank Dickerhof, Richard Morgenthaler

Vorbereitungsspiele:
FV Ottersdorf – SVO 0:9
SV Linx – SVO 2:5
SV Kuppenheim – SVO 1:3
SVO – Racing Straßburg II 5:2

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