Handball

Emotionale Rückkehr für Konstantin Poltrum

Andreas Joas
Lesezeit 4 Minuten
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05. December 2024
Konstantin Poltrum kehrt mit der HSG Konstanz zu seinen handballerischen Wurzeln zurück.

Konstantin Poltrum kehrt mit der HSG Konstanz zu seinen handballerischen Wurzeln zurück. ©Sylvia Goeres

Für die HSG Konstanz geht es am Freitag (19.30 Uhr) nach Hüttenberg. Dem Verein, bei dem Torwart Konstantin Poltrum groß wurde, ehe er das erste Mal zur HSG wechselte. Eine emotionale Rückkehr in einer ohnehin emotionalen Zeit für den 30-Jährigen. 

Wilde Wochen liegen hinter Poltrum und seiner Mannschaft. Sportlich läuft es nicht, die Situation ist mehr als herausfordernd. Für den Torwart der HSG Konstanz gar die schwierigste Situation, in der er bisher in seiner erfolgreichen Karriere steckte. „Wir machen immer wieder dieselben Fehler“, sagt er und bleibt dennoch gewohnt positiv. Schließlich „entwickeln wir uns weiter. Aber noch haben wir nicht so viel erreicht, dass es reicht.“ Die Gründe sind vielfältig, die Arbeit hinter den Kulissen weiter intensiv. Jeder Spieler versucht das aktuell Mögliche aus sich herauszuholen. Dass die Erfolgserlebnisse dennoch ausbleiben, „ist frustrierend“, gibt Poltrum zu. Es gilt den Weg der kleinen Schritte zu gehen, sich auf die Basics zu besinnen und zunächst als klarer Außenseiter ein gutes Spiel in Hüttenberg zu machen.

Auf „uns sehen, unsere Sachen besser machen“ nennt er das. Das sei ein harter Prozess, einer der jedem Beteiligten gerade richtig wehtut. Egal ob als Spieler, Fan, Unterstützer oder Verantwortlicher. Für Poltrum und seine Frau Sarah brachten die letzten Wochen jedoch nicht nur unerfreuliche Turbulenzen. Letzte Woche erblickte im Hause Poltrum kleiner Nachwuchs das Licht der Welt und hält seine Eltern nun auf Trab. Geschadet haben diese „wilden Wochen“ der Leistung des erfahrensten Spielers im Konstanzer Kader nicht. Förmlich beflügelt meldete sich der Keeper mit zwölf Paraden und einer Fangquote von 35 Prozent zurück als dringend benötigter Rückhalt. „Ich bin selbstsicher genug, dass ich weiß, was ich kann und was ich nicht kann“, erklärt der frischgebackene Papa, der aufgrund seiner Erfahrung und seines Alters in einer sehr jungen und in der zweiten Bundesliga wenig erfahrenen Mannschaft auch ein wenig als „Papa des Teams“ fungiert.


Trotz Unzufriedenheit und Unsicherheit, die sich breitmacht, lässt sich der im hessischen Friedberg geborene ehemalige Jugend- und Junioren-Nationaltorwart nicht aus der Ruhe bringen. Poltrum: „Zunächst muss ich ein gutes Vorbild sein, das vorangeht.“ Zudem legt er immer wieder den Finger in die Wunde und spricht Dinge kritisch an – gleichzeitig gelte es positiv zu bleiben. Das sei schwierig genug. Nach 13 Niederlagen in Serie keine Überraschung. Er fordert von jedem Einzelnen, dass er zunächst bei sich bleibt und mit einer individuellen Verbesserung dem Team weiterhilft. Trotz Frust und Niedergeschlagenheit.


Das, was das Team von ihm persönlich brauche seien Paraden. „Ich muss mit Leistung vorangehen“, nimmt er sich selbst in die Pflicht und fügt an: „Die Mannschaft braucht Paraden, Ruhe und Fokus.“ Ihm selbst hilft das Familienglück die nötige Gelassenheit zu bewahren. „Man merkt, was wichtig ist. Mir gibt das unglaublich viel“, strahlt der junge Familienvater und lächelt. „Mir tut diese Abwechslung gut“, so der angehende Lehrer, „auch wenn ich schauen muss, den nötigen Schlaf zu bekommen.“


Am Freitag wird er zu seinen handballerischen Wurzeln zurückkehren. Mit viel Vorfreude auf viele bekannte Gesichter und einem Lob im Gepäck für die tolle Entwicklung, die es beim TVH in den letzten Jahren gegeben hat. Der Tabellenvierte befindet sich gerade in einem richtigen Flow und ist punktgleich mit dem Zweiten Minden. Mit dafür verantwortlich ist neben der hohen individuellen Qualität – Niklas Theiß etwa wurde jetzt mit einem vorübergehenden Doppelspielrecht für Erstligist und Kooperationspartner HSG Wetzlar ausgestattet – die für viele Mannschaften ungewohnte 3:2:1-Deckung. „Die spielen sie richtig gut. Aktuell greifen beim TVH viele Rädchen ineinander“, sagt der Konstanzer Keeper und weist auf den dadurch entstehenden Stress für den Gegner hin.

So wird die Begegnung zwischen Hüttenberg und Konstanz auch etwas zum Spiel der Gegensätze mit total unterschiedlichen Gefühlslagen. Für die HSG gelte es, ein gutes Spiel zu machen. „Wenn wir das“, so Poltrum, „über 60 Minuten hinbekommen, haben wir auch eine Chance, überall Punkte zu holen. Noch ist uns das leider nicht so gelungen.“ Sport und Ergebnisse sind eben nicht planbar. Eines dagegen schon: Dass für den Hessen „ein Stück Heimat wartet. Ich freue mich darauf zurückzukommen, auf viele Freunde und habe Lust auf dieses Spiel.“ Im ersten Aufeinandertreffen nach dem Zweitliga-Aufstieg trumpfte er an alter Wirkungsstätte auf und konnte mit einem völlig unerwarteten 25:24-Auswärtssieg zurück an den Bodensee fahren.


Das vorletzte Heimspiel der HSG Konstanz in diesem Jahr findet am 13. Dezember statt. Um 19 Uhr wird der Dessau-Roßlauer HV seine Visitenkarte in der Schänzle-Sporthalle abgeben. Im Foyer wird an diesem Tag wieder die beliebte Tombola zu Gunsten der HSG-Jugend mit vielen attraktiven Preisen locken.

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