Es wird eng für den ASV Urloffen
Nach fünf Wochen mit Auswärtskämpfen konnte Ringer-Bundesligist ASV Urloffen am Samstagabend endlich wieder vor heimischem Publikum in der Athletenhalle kämpfen. Zu Gast war der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister ASV Mainz 88. Ein echter Brocken, den die Ringer aus dem Meerrettichdorf vor sich hatten. Die Mannschaft vom Trainerteam Michael Schneider, Jürgen Schlegel und Harald Hertwig bot bei der 12:17-Niederlage dem Favoriten Paroli und konnten vier der zehn Kämpfe für sich entscheiden.
Durch die gleichzeitige 8:23-Niederlage des TuS Adelhausen beim KSV Witten läuft nun alles auf einen Showdown im Kampf gegen den Abstieg zwischen dem ASV Urloffen und Adelhausen am 16. Dezember hinaus. In Urloffen hätte man diese Situation gerne vermieden, doch der Verlauf der Rückrunde stellt den ASV nun vor diese Herausforderung.
57 kg gr.-röm.: Erneut vertrat David Kiefer den verletzten Georgier Tomazi Glonti. Hier stellten die Mainzer keinen geringeren als den amtierenden Europameister Adem Burak Uzun. Stilartverkehrt ging der Urloffener beherzt zu Werke und brachte den Gast mehrfach in die Bredouille. Trotz des TÜPS-Sieges hätte der Kampf keine 30 Sekunden länger gehen dürfen, der Türke rettete sich stehend K.o. zu einem vorzeitigen Sieg. Eine sehr starke Leistung des Urloffener Eigengewächs. (0:4)
130 kg Freistil: Sein Bundesligadebüt feierte Mohammad Umkhadjiev gegen Abdallh Karem. Umkhadjiev trainiert seit Jahren beim ASV Urloffen und ging den Weg durch die Jugendakademie der Hornets. Er hatte es mit dem über 20 kg schwereren Syrer Karem zu tun. Der Urloffener machte einen starken Kampf und war der aktivere Athlet. Die sehr gut gefüllte Athletenhalle feuerte das junge Eigengewächs bedingungslos an und jubelte am Ende über einen 10:7 Sieg. (2:4)
61 kg Freistil: Erneut im Team stand Jugendringer Justin Federer. Er traf auf den erfahrenen Ibrahim Fallacara. Eine Spitzenleistung zeigte das Nachwuchstalent des ASV gegen den „alten Hasen“ und hatte diesen am Rande einer Niederlage. Am Ende konnte sich der Gast aus Mainz mit 8:6 Punkten über die Zeit retten. (2:5)
98 kg gr.-röm.: Mindaugas Venckaitis traf auf den Polen Tadeus Michalik. Beide Athleten egalisierten sich im Stand und keiner konnte eine Wertung erzielen. Am Ende gewann der Olympia-Dritte von 2021 das Duell aufgrund der letzten Passivitätsverwarnung gegen Veckaitis. (2:6)
66 kg gr.-röm.: Aleksandrs Jurkjans hatte gegen Marlon Aaron Vinson eine leichte Aufgabe. Bereits nach 1:36 Minuten konnte er den Gast aus Mainz mit TÜPS besiegen. (6:6)
86 kg Freistil: Daniel Fischer fand gegen den physisch enorm starken Pouria Taherkhani keine Mittel und musste sich mit 1:12 Punkten geschlagen geben. (6:9)
71 kg Freistil: Nikolai Kiryakov traf mit Ashot Shahbazyan ebenfalls auf einen Athleten, der als armenischer Auswanderer in der Jugend zu den Mainzer kam. Es war ein sehenswerter Kampf, bei dem der Urloffener meist die bessere Antwort hatte und am Ende verdient mit 14:7 gewann. (8:9)
80 kg gr.-röm.: Mihai Petic, der sich bisher schwer tat, konnte auch gegen Burhan Akbudak wenig Akzente setzten. Er musste die Stärke des amtierenden Europameister anerkennen und verlor das Duell auf Schulter. (8:13)
75 kg gr.-röm.: Ähnlich erging es Louis Lay, der den erkrankten Domenik Chelo vertrat. Er hatte mit Kristupas Šleiva aus Litauen den WM-Dritten von 2021 vor der Brust. Er musste volles Risiko gehen, um die Meerrettichdörfler im Rennen zu halten. Doch der Litauer war eine Nummer zu groß und gewann das Duell vorzeitig durch TÜPS. (8:17)
75 kg Freistil: Stefan Käppeler konnte nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Und dies tat er hervorragend. Mit einem vorzeitigen TÜPS gegen Anousch Jafari-Gorzini beendete er einen starken Kampfabend der Urloffener, der am Ende nicht belohnt wurde, aber Hoffnung auf die letzten beiden Kämpfe im Rennen um den Klassenerhalt macht. (12:17)