FBC Offenburg steht vor großer Herausforderung
Am Sonntag um 10 Uhr beginnt für die Faustballer des FBC Offenburg die Hallensaison in der Verbandsliga Baden in Bretten.
Die Liga setzt sich aus acht Mannschaften zusammen. In der voraussichtlichen Spitzengruppe werden die ESG Karlsruhe und der TV 1865 Waibstadt III eine Rolle spielen. Die ESG zog ihre Mannschaft nach der vergangenen Saison freiwillig aus der 2. Bundesliga West zurück und kann mit einem ähnlichen Kader wie vergangene Saison auflaufen. Im Angriff holten sich die Fächerstädter mit Julian Kuntz noch zusätzliche Verstärkung aus Oppau. Mit ihm und Routinier Volker van Darven stellen die Karlsruher eins der stärksten Angriffsduos der Liga. Der TV Waibstadt III konnte vergangene Saison in die Verbandsliga Baden aufsteigen und wird mit der erfahrenen Mannschaft um Pascal Suppinger auf jeden Fall um die oberen Tabellenplätze mitspielen.
Viele Wundertüten
Neben den beiden Favoriten gibt es einige Mannschaften, die als Wundertüten bezeichnet werden können. Der TV Bretten stieg vergangene Saison aus der 2. Bundesliga West ab und musste sich aufgrund einigen Abgängen neu für diese Saison aufstellen. Mit Rouven Appenzeller und Christian Feix haben die Brettener auf alle Fälle junge Talente in ihren Reihen, welche je nach Tagesform den ein oder anderen Gegner ordentlich ärgern können. Auch der TV 1880 Käfertal III kann je nach Mannschaftskonstellation im Spitzenfeld mithalten. Sollten jedoch einige Spieler für die Mannschaften in den oberen Ligen gebraucht werden, kann auch ein Abstiegskampf drohen. Ein Kuriosum der Verbandsliga Baden ist auf jeden Fall, dass mit den zwei Nationalspielern Daniel Schwarz (Tschechien) und Torben Winterbach (Namibia) internationale Klasse aus „Monnem“ in der Liga aufläuft.
Mit weniger internationalem Glanz, aber dafür unerbittlichem Kampf, zeigten sich die Mannschaften des TV Oberweier und des TV Weils die vergangenen Jahre in der Verbandsliga. Einige Topmannschaften haben sich die letzten Saisons schon die Zähne an ihnen ausgebissen. Auch wenn die beiden Mannschaften nichts mit dem Aufstieg am Hut haben werden, können sie sich in die obere Hälfte der Tabelle fighten.
Der TV Schluttenbach ist neben dem TV Waibstadt 3 der zweite Aufsteiger aus der Landesliga Süd. Mit einem jungen, breiten Kader stehen die Ettlinger in der Abwehr gut da. Im Angriff konnte Martin Witt die Faustball-Rente ausgeredet werden, wodurch mit Dennis Happle nach wie vor das einzige Angriffs-Duo in der Verbandsliga agiert, welches aus einem Links- und einem Rechtshänder besteht. Vor zwei Jahren stieg man mit ähnlichem Kader überraschenderweise ab, was aber auf personelle Probleme zurückzuführen ist. Für die Schluttenbacher ist von Abstieg bis obere Tabellenhälfte alles möglich.
Routinierter Kader
In die lange Liste der Wundertüten reiht sich auch der FBC Offenburg ein. Auf dem Papier haben die Ortenauer einen routinierten Kader mit langer Bundesliga Erfahrung, aber auch einige neuere, unerfahrenere Spieler. Nach langer Verletzungspause kämpft sich Schlagmann Niels Herp langsam zurück in die Mannschaft, wird aber nicht alle Spieltage bestreiten können. Auch M35-Angreifer Florian Zwintscher wird nur an manchen Spieltagen aushelfen und so muss neben Christian Wisser auch Oliver Späth das Ruder im Angriff in die Hand nehmen. Das führt wiederum dazu, dass der ehemalige Welt- und Europameister in der Abwehr fehlt. Auf dem Papier bilden dort mit ihm die beiden Häusler Zwillinge Christian und Thomas die beste Abwehr der Liga. Allerdings wird durch das Vorrücken von Späth und der Verletzungsanfälligkeit von Christian Häusler häufiger ein Platz frei werden, den zwei neue Gesichter für sich beanspruchen wollen. Moritz Harter und Marius Manz spielen seit einem Jahr in Offenburg Faustball und vor allem Moritz Harter konnte letzte Saison schon zahlreiche Einsätze in der Verbandsliga sammeln. Ob der Kader und die Erfahrung reichen werden um oben in der Liga mitzumischen wird sich zeigen. Von Abstiegskampf bis Podium ist je nach Konstellation alles möglich.
Am ersten Spieltag kommenden Sonntag treffen die Ortenauer beim TV Bretten auf die ESG Karlsruhe, den TV Käfertal III und auf den Gastgeber aus Bretten. Eine schwierige Aufgabe zum Start in die neue Saison. Im ersten Spiel gegen die Eisenbahner aus der Fächerstadt wird für die Offenburger wenig zu holen sein. Mit einem fehlerfreien Spiel ist aber auch gegen die ESG zumindest ein Satzgewinn drinnen. Im nächsten Spiel gegen den Gastgeber wird es vor allem auf die Tagesform des TV Bretten ankommen und wie gut die neue Mannschaft des TVB zusammen funktioniert. Hier wäre ein Sieg der Offenburger direkt ein Ausrufezeichen zu Beginn der neuen Saison. Das letzte Spiel des Tages bestreitet der FBC gegen den TV Käfertal. Eine schwere Aufgabe, aber bei weitem nicht unmöglich. Schon in den vergangenen Saisons war immer zumindest ein Sieg gegen die Mannheimer drinnen. Auch hier wird es auf das eigene Spiel ankommen und wie gut die Offenburger ihre eigenen Fehler im Angriff und im Aufbauspiel unter Kontrolle bekommen. Die ersten Punkte am ersten Spieltag einzufahren würde den Offenburgern sicherlich für die nächsten Wochen Rückenwind geben, welcher in einer so unberechenbaren Liga sicherlich von Vorteil sein wird.
"Schwierige Saison"
„Uns steht eine schwierige Saison bevor, welcher wir uns aber gerne stellen“, so Kapitän Oliver Späth. „Wir haben einen guten Kader und wenn wir es schaffen unsere Leistungen abzurufen, dann werden wir der Herausforderung sicherlich gewachsen sein“, zeigt sich Späth kämpferisch. Ob es für einen Podiumsplatz reicht, will Späth jedoch nicht verraten. „In erster Linie ist der Klassenerhalt das oberste Ziel. Daneben wollen wir natürlich unseren Neulingen die Möglichkeit geben Erfahrungen zu sammeln. Alles weitere wird sich zeigen.“
Am 22. Dezember und am 19. Januar finden ab 10 Uhr zwei Heimspieltage des FBC Offenburg in der Sporthalle am Sägeteich statt.