Felix Zipf: Highlight der Saison
Bundesliga-Handball ist in Südbaden nach der Auflösung der HR Ortenau im Jahr 2010 selten geworden. Beim Erstrunden-Turnier um den DHB-Pokal am Samstag und Sonntag in Teningen gibt es wieder einmal Spitzen-Handball in der Region. Mit dabei Bundesligist Wetzlar, die Zweitligisten Konstanz und Dresden sowie Gastgeber SG Köndringen-Teningen als Drittligist und jede Menge Ortenauer.
»Für viele von uns ist das DHB-Pokal-Turnier das sportliche Highlight in dieser Saison. Es ist toll gegen einen Zweitligisten zu spielen und auch noch das Turnier mit einem Bundesligisten auszurichten«, sagt Felix Zipf, der Kapitän des Handball-Drittligisten SG Köndringen-Teningen, der als klassentiefster Verein am Samstag und Sonntag der Gastgeber des Final-Four mit Bundesligist HSG Wetzlar und den Zweitligisten HC Elbflorenz Dresden und HSG Konstanz ist.
Bei aller Freude bereitet der handballerische Leckerbissen dem 26-jährigen Meißenheimer aber auch Sorgen: »Das Turnier eine Woche vor dem Saisonstart zu Hause gegen Fürstenfeldbruck (26. August) kostet uns eine Woche Vorbereitung. Wir haben das zweite Jahr einen Riesenumbruch innerhalb der Mannschaft und müssen die Neuen integrieren. Dabei bauen wir auf die Jugend«, betont Felix Zipf, der den Klassenerhalt nach dem Abgang von 300-Tore-Mann Pascal Bührer zum Erstliga-Aufsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim als »Herkules-Aufgabe« ansieht.
Elbflorenz kein normaler Zweitliga-Aufsteiger
Konsequenterweise ist das Erstrundenspiel im DHB-Pokal, für den sich die SG als Vorjahres-Achter in der 3. Liga überraschend qualifizierte, am Samstag, 17 Uhr, in der Teninger Ludwig-Jahn-Halle gegen den hoch gehandelten Zweitliga-Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden für ihn auch lediglich eine Generalprobe für die Meisterschaft. »Elbflorenz ist kein normaler Aufsteiger, sondern ein richtiger Brocken. Eigentlich haben wir realistischerweise keine Chance auf das Finale am Sonntag, doch wir werden alles reinhauen«, gibt sich Felix Zipf gegen den Meister der 3. Liga Ost, der sich mit zwei erstliga-erfahrenen Spielern (dem Tschechen Roman Becvar und Mario Huhnstock vom Bundesligisten Leipzig) verstärkt hat, kämpferisch.
»SG Ortenau«
Dabei erhält Felix Zipf von zehn weiteren Ortenauern im Team der SG Köndringen-Teningen Verstärkung. Denn die Ortenau-Fraktion der SG mit Zipf, dem wiedergenesenen Robin Dittrich, Kreisläufer Jonathan Fischer, Pascal Fleig, Axel Simak, Johannes Silberer und Luis Weber wird durch die Neuzugänge aus der A-Jugend der SG Meißenheim-Nonnenweier, Dennis Ammel, Alexander Velz und Fabrizio Spinner, sowie durch Marius Heitz vom TuS Ottenheim gleich um vier Spieler aufgestockt.
Zwei Ortenauer stehen auch im zweiten Halbfinale am Samstagabend, 20 Uhr, auf dem Parkett der Ludwig-Jahn-Halle. Chris Berchtenbreiter aus Kürzell und Felix Gäßler aus Ottenheim spielen seit letzter Saison beim Zweitligisten HSG Konstanz, nachdem das Duo zuvor auch gemeinsam für die SG Köndringen-Teningen auf Torejagd gegangen war.
Mit Michael Oehler steht sogar noch ein dritter Ortenauer im Kader der HSG, doch der Schutterwälder ist nach einer Schulter- und Sprunggelenks-Operation außer Gefecht. Zudem hat der rechte Rückraumspieler Felix Krüger zuvor beim TuS Schutterwald gespielt, stammt aber aus Alpirsbach.
"Heimspiel" für Konstanz-Duo
»Ich freue mich, dass es langsam losgeht. Es ist ein geiles Spiel gegen den Bundesliga-Sechsten zu spielen«, sagt der 23-jährige Berchtenbreiter vor dem Pokal-Duell gegen die HSG Wetzlar (Samstag, 20 Uhr). Gleichzeitig macht sich der Kreisläufer, der vergangene Runde mit 64 Tore seinen Anteil am Klassenerhalt des Aufsteigers hatte, wenig Hoffnungen auf das Erreichen des Finales am Sonntag (16 Uhr): »Wetzlar ist haushoher Favorit. Wenn die ihre Leistung abrufen, haben wir keine Chance. Aber wenn nicht, wollen wir da sein«, erklärt Chris Berchtenbreiter.
Was Konstanz sicher entgegen kommen könnte, ist die Tatsache, dass das Wetzlarer Team vom zum Trainer des Jahres gewählten Kai Wandschneider seinen besten Mann verloren hat. Philipp Weber, mit 224 Toren Bundesliga-Torschützenkönig, ist aus privaten Gründen nach Leipzig zurückgekehrt. Tore von Halblinks sollen künftig der Schwede Olle Forsell Schefvert und der österreichische Nationalspieler Alexander Hermann vom Bergischen HC sowie der aus Sinzheim stammende Stefan Kneer werfen. Herausragende Spieler der Hessen sind außerdem Torwart Benjamin Buric aus Bosnien-Herzegowina und der deutsche Nationalmannschafts-Kreisläufer Yannik Kohlbacher.