Frühe Reifeprüfung für den VC Offenburg
Nach der Absage der Auftaktpartie in der 3. Volleyball-Liga in der Vorwoche startet Vizemeister VC Offenburg gleich gegen den ambitionierten Vorjahresdritten SV Sinsheim in die neue Saison.
Da einige Spielerinnen des TV Lebach aufgrund mehrere Coronafälle an ihrer Schule in Quarantäne mussten, wurde die Auftaktpartie des Volleyball-Drittligisten VC Offenburg im Saarland am vergangenen Freitag kurzerhand abgesagt. So hat der Vizemeister aus der Ortenau um das neue Trainerduo Florian Scheuer/Richarda Zorn an diesem Samstag vor heimischem Publikum ihren ersten Auftritt nach 29 Wochen ohne Pflichtspiel. Gegen den Vorjahresdritten SV Sinsheim kommt es um 18 Uhr in der Nord-West-Halle gleich zum Treffen zweier Spitzenteams.
Fokus auf Aufschlag/Annahme
Die Ergebnisse aus der Vorsaison versprechen ein spannendes Spiel. Jeweils 3:2 konnte der VCO die Partien für sich entscheiden. Das Trainerduo Scheuer/Zorn erwartet ein Duell auf Augenhöhe, hat sich aber einen Matchplan zurechtgelegt. „Das Spiel wird sehr Aufschlag-/Annahme-lastig werden. Wer hier die bessere Leistung bringt, wird das Spiel gewinnen“, freut Spielertrainerin Zorn auf das erste Ligaspiel seit dem Abbruch der Vorsaison im März und bekräftigt: „Wir haben die Zeit, ab der man wieder offiziell trainieren durfte, gut genutzt.“
Dass das Auftaktspiel in Lebach abgesagt wurde, sieht Zorn nicht negativ: „Die Gesundheit steht über allem. Natürlich hätten wir gerne gespielt, aber ich persönlich fange eine Saison auch lieber vor der heimischen Kulisse an und bin sehr glücklich, dass wir am Samstag auch Zuschauer empfangen dürfen, die uns hoffentlich zum Sieg klatschen.“
Kurzfristig hatte Zorn unter der Woche ein Trainingsspiel gegen den Ligakonkurrenten SV Karlsruhe-Beiertheim organisiert, um bereits in den Spielrhythmus zu kommen. Beim 3:1-Sieg haben schon viele Elemente geklappt, die für die Samstagspartie zusätzlich Sicherheit verleihen sollen.
Starkes Gästekollektiv
Für die Sinsheimerinnen hat die neue Spielzeit mit einem 3:2-Erfolg gegen den starken Aufsteiger USC Konstanz begonnen. Gästetrainer Peter Lember verfügt über ein ausgeglichenes Kollektiv. Besonderes Augenmerk wird der VCO auf die beiden Außenangreiferinnen Schatz und Schwager, aber auch die Mittelblockerin Werner legen. Schatz wurde im ersten Saisonspiel auch zum MVP (Most valuable Player) gewählt. „Mannschaftsführerin Annika Schwager kenne ich ganz gut, ich stand ja selbst mit ihr auf dem Feld“, schmunzelt Zorn, wenn sie an die gemeinsame VCO-Zeit denkt. Als Linkshänderin auf der eher ungewohnten Außenangriffsposition zeichnet sie vor allem ihre Cleverness aus. Allgemein macht das Team mit viel Drittligaerfahrung wenig Fehler und ist eine eingespielte Mannschaft.
Ob die Nordbadenerinnen diesen Trumpf gegen die Offenburgerinnen ausspielen können, wird sich zeigen. Denn auch der VCO hat sich personell zur letzen Saison nur wenig verändert. Der einzig echte Neuzugang, Mittelblockerin Annika Dilzer, hat sich nahtlos ins Team eingefügt. Die Rückkehrerin Viviane Hones bringt durch ihre Zeit in Vilsbiburg viel Qualität und Sicherheit mit. Zudem komplettiert Zorn selbst das Team als vollwertige Spielerin.
Ewald privat verhindert
„Die Mannschaft ist eingespielt. Richarda und Viviane haben mit fast allen Spielerinnen bereits einige Saisons in der 2. Bundesliga gespielt, und Annika ist eine Vorzeigeathletin“, ist Florian Scheuer zuversichtlich, auch wenn er auf Kapitänin Johanna Ewald (privat verhindert) verzichten muss. „Am Samstagabend wissen wir, wo wir stehen“, freut sich Scheuer, dass es nun endlich wieder losgeht. „Der Wettkampf, die Heimspiele im Besonderen – das hat schon gefehlt. Dafür haben wir jetzt zweieinhalb Monate hart trainiert.“